Italien: Sex-Spiel sei „aus dem Ruder“ gelaufen
Porno-Darstellerin (26) von Nachbar getötet und in Tiefkühltruhe aufbewahrt
von Marisa Caligiuri
Ihre Fans kannten die 26-Jährige unter dem Künstlernamen „Charlotte Angie“. Auf Instagram folgten der Erotik-Darstellerin über 35.000 Menschen. Jetzt wurde die Leiche der Halbitalienerin gefunden. Zerstückelt in einer Tiefkühltruhe.
Laut der Polizei in Breno in der Lombardei gibt es auch schon einen geständigen Täter. Es soll der Nachbar der jungen Frau sein. Der 43-Jährige gab wohl an: Ein Sex-Spiel sei „aus dem Ruder“ gelaufen.
Carol Maltesi stieg im Lockdown in die Pornoszene sein
Carol Maltesi, wie sie im wahren Leben hieß, war Mutter eines sechsjährigen Sohnes. Carlos lebt laut „Il Gazzettino“ bis heute bei seinem Vater in Verona. Die Halbitalienerin bestritt ihren Lebensunterhalt als Verkäuferin in einer Parfümerie. Das berichtet „La Stampa“.
Als die Einzelhandelsgeschäfte im Corona-Lockdown 2020 schließen mussten, sei die Mutter in die Hardcore-Pornoszene eingestiegen. Auf der Plattform Onlyfans habe sie von zuhause aus gearbeitet und zahlreiche Sex-Videos von sich hochgeladen. Die 26-Jährige machte sich als Porno-Darstellerin schnell einen Namen. Allein auf Instagram folgen ihr 35.000 Menschen.
Nach wenigen Monaten aber hörte sie laut „La Stampa“ wohl auf mit den extremen Clips. Blieb angeblich in der Erotik-Schiene. Strippte hin und wieder in Clubs. Seit Januar aber habe „Charlotte Angie“ sich nirgends mehr blicken lassen, heißt es. Verpasste Auftritte. Sie lud nichts mehr auf Onlyfans hoch. Ging nicht ans Telefon. Allein Textnachrichten an ihre Mutter seien sporadisch beantwortet worden. Doch wie sich herausgestellt hat, schrieb sie diese wohl nicht selbst.
"Charlotte Angie" wurde zerstückelt und zwei Monate in Kühltruhe aufbewahrt
Ein Spaziergänger meldete in den vergangenen Tagen einen grausamen Fund. Im Skigebiet in Borno, ebenfalls in der Lombardei, habe er eine Kühltruhe nahe einer Klippe gefunden. Darin seien Müllsäcke mit Leichenteilen gelagert.
Nach RTL-Informationen untersuchten die Ermittler aus Breno den Fall. Die Leiche konnte zunächst nicht identifiziert werden. Die Beamten veröffentlichten daraufhin Fotos von sichtbaren Tattoos am Körper der Leiche. Dann sei der Hinweis eingegangen, es könne sich um „Charlotte Angie“ handeln. Eine Porno-Darstellerin aus Italien. Die Vermutung bestätigte sich wenig später.
Und schnell meldete sich ein möglicher Täter selbst: Davide Fontana, der Nachbar der Toten, ging freiwillig aufs Revier, so die Polizei Breno gegenüber RTL. Der 43-jährige Nachbar wollte wohl Angaben zu der Toten machen. Doch der Bänker verstrickte sich in Widersprüche. Dann habe der Instagram-Food-Blogger den brutalen Mord an der 26-Jährigen gestanden.
Empfehlungen unserer Partner
Täter gab an: Ein Sex-Spiel sei "aus dem Ruder" gelaufen
Carol Maltesi alias „Charlotte Angie“ lebte in einer italienischen Gemeinde, nur 27 Kilometer von Mailand entfernt. Davide Fontana war ihr Nachbar. Er habe eine kurze Beziehung zu der 26-Jährigen gehabt, erzählte der 43-jährige Banker und Food-Blogger der Polizei.
Sie seien zuletzt befreundet gewesen, hätten hin und wieder Sex gehabt. Das letzte Mal aber sei das lustvolle Abenteuer „aus dem Ruder“ gelaufen.
Mit einem Hammer habe er „Charlotte Angie“ während des Sex-Spiels den Kopf eingeschlagen, beichtete der 43-Jährige der Polizei. Zunächst sei es nur ein Schlag gewesen, dann habe er die Kontrolle über sich verloren. Anschließend habe er die Leiche mit Hilfe einer Säge zerstückelt und eine Gefriertruhe gekauft. Diese soll er in die Wohnung der Getöteten gestellt haben und die Leiche darin über zwei Monate aufbewahrt haben.
Davide Fontana schrieb Nachrichten mit Carol Maltesis Handy
Seit Januar soll der 43-Jährige einfach selbst die Nachrichten von ihrem Handy beantwortet haben. Gab sich wohl als Carol Maltesi aus. Laut RTL-Informationen sagte Fontana aus, dass er in den zwei Monaten nur der Mutter und dem Ex-Freund der 26-Jährigen habe schreiben müssen.
Außerdem benutzte er bis zuletzt wohl das Auto der jungen Frau, einen grauen Fiat 500. Damit transportierte er laut „La Stampa“ auch die Gefriertruhe. Er brachte sie nach Borno (Brescia) auf einen Berg. Stellte sie dort ab, in der Hoffnung, dass sie dort niemand finden würde. Aber diese Rechnung ging für den mutmaßlichen Mörder nicht auf.
Jetzt befindet sich der 43-Jährige in Polizeigewahrsam. Er ist angeklagt wegen vorsätzlichen Mordes. Und Italien verzeichnet damit einen weiteren tragischen Femizid. (mca)