Zwischenfall am Flughafen JFK in New YorkItalien-Airbus streift Riesen-Boeing von Air France - Piloten starten trotzdem

Piloten eines Airbus A330 von ITA (größte italienische Fluggesellschaft) streifen auf dem Flughafen JFK in New York eine riesige Boeing 777 von Air France. Doch das wollen sie gar nicht gemerkt haben...
Die Air France-Piloten sollen die Fluglotsen mehrfach gedrängt haben, die Italiener nicht starten zu lassen. Doch genau das passiert vergangenen Freitag (17.6.) trotzdem. Die ITA-Piloten rollen weiter zur Startbahn. OHNE zu wissen, ob ihr A330 (bis zu 256 Passagiere) überhaupt noch flugtauglich ist, geben sie Schub und fliegen acht Stunden nach Rom. Dort stellen die eigenen Mechaniker am nächsten Morgen Schäden am Flugzeug fest.
Nach Landung in Rom: Schäden an Flügelspitze von ITA-Airbus festgestellt
Der Airbus A330 bleibt nach der Landung laut der Fluggesellschaft 24 Stunden am Boden, das Fachportal Aviation Herald berichtet von 46 Stunden. ITA Airways teilt RTL nach mehrfacher Nachfrage mit: „Unser Technikteam hat die vorgeschrieben Checks durchgeführt und einige winzige Kratzer an der Flügelspitze gefunden.“
Die Fluggesellschaft schreibt weiter: „Wir untersuchen, was passiert ist. Es ist noch nicht klar, ob der Kontakt [zwischen beiden Flugzeugen/ Anm. der Redaktion] während der Rangierphase („Push back“) oder während des Rollvorgangs des Flugzeugs stattfand.“
Die italienische Fluggesellschaft bestätigt RTL auch, dass der New Yorker Tower die Piloten explizit auf einen möglichen Unfall am Boden angesprochen hat: „Die Besatzung wurde gefragt, ob sie einen Zusammenstoß bemerkt hätte. Die Crew antwortete, dass niemand an Bord etwas gespürt habe.“ Es habe vom Tower keinen Hinweis gegeben, dass der ITA-Airbus an einer Kollision beteiligt gewesen sei.
Das Flugzeug von Air France steht nach Angaben des Fachportals Aviation Herald vier Tage nach dem Zwischenfall immer noch in New York. Die italienische Airline bleibt dabei: Es habe nie „eine gefährliche Situation“ gegeben. Ob das wirklich stimmt, werden die weiteren Untersuchungen ergeben...
Lesetipp: Panik im Cockpit – Boeing 777 von Air France außer Kontrolle
Dramatischer Zwischenfall erst vor Wochen: ITA-Piloten schlafen im Cockpit ein - Kampfjets steigen auf
Erst Anfang Mai war ITA in die Negativ-Schlagzeilen geraten. Beide Piloten auf derselben Flugroute wie jetzt (New York nach Rom) sind im Cockpit eingeschlafen. Weil der Tower das Flugzeug nicht mehr erreichen konnte, löste der Fluglotse Terroralarm aus. Kampfjets stiegen auf. Im letzten Augenblick wurde einer der Piloten doch noch wach. Die Fluggesellschaft hat ihn sofort gefeuert. Das könnte jetzt auch den Rambo-Piloten drohen...


