Nasa ist sauer auf China
Irre Bilder: Hier verglüht eine chinesische Rakete
Raketenteile dringen in die Umlaufbahn der Erde ein und fallen unkontrolliert zu Boden. In Malaysia halten Augenzeugen das Himmelsspektakel fest – und vermuten fälschlicherweise hinter dem Absturz einen verglühenden Kometen. Die irren Bilder gibt es in unserem Video.
Nasa vom Vorfall gar nicht begeistert
Bei dem Absturz der chinesischen Langstreckenrakete des Typs B5 handelt es sich keineswegs um einen Unfall. Es ist mittlerweile schon der dritte Vorfall dieser Art. Im Jahr 2020 stürzten Raketenteile über der Elfenbeinküste ab und sorgten dort für Sachschäden. Im letzten Jahr diente der indische Ozean als Entsorgungsstelle für alte Raumfahrtteile. Diese Abwürfe passieren immer dann, wenn bestimmte Funktionen der Rakete nicht mehr gebraucht werden. Sie werden als „Müll“ zurück in die Erdumlaufbahn befördert.
Nasa-Chef Bill Nelson äußerte sich auf Twitter über den jüngsten Vorfall: Er kritisiert, dass die chinesische Raumfahrtmission keine Informationen darüber weitergegeben habe, dass sich Teile der Rakete auf direktem Wege zur Erde bewegen. Nur durch eine konsequente Absprache aller Länder würden alte Raketenteile sicher entsorgt werden können, ohne die Zivilisation zu gefährden.
Experten wie Ted Muelhaupt von der Aerospace Corporation vermuten zwar, dass die Chance von einem Raketenteil getroffen zu werden so gering ist, wie einen Millionenbetrag im Lotto zu gewinnen. Trotzdem könne man dieses unnötige Risiko durch gezielte Absprachen eliminieren.
Schon im Oktober soll die nächste Mission der chinesischen Raumfahrtkommission starten. Hierbei soll das vierte und letzte Modul der Raumfahrtmission ins All geschossen werden. Im kommenden Jahr folgt ein Teleskop, das ebenfalls mit einer Langstreckenrakete befördert werden soll. Ob Altteile dann auf eine Art entsorgt werden, die nicht die Gefahr eines unkontrollierten Absturzes in bewohnte Gebiete birgt, bleibt abzuwarten.