Mullah-Regime vollstreckt Todesstrafe

Erste Hinrichtung eines Demonstranten im Iran seit September

Eine Demonstration von Gegnern des Mullah-Regimes in Teheran fordert Solidarität mit der Opposition im Iran, die Abschaffung der Todesstrafe und einen Umsturz. Sie halten iranische Flaggen und haben einige Galgen aus Holz aufgebaut, welche die martia
Proteste gegen Hinrichtungen im Iran bei Demo in Köln (Symbolfoto)
Uwe Geisler, picture alliance / Geisler-Fotopress, Christoph Hardt/Geisler-Fotopres

Im Iran ist erstmals seit Beginn der Massenproteste vor annähernd drei Monaten ein Demonstrant hingerichtet worden. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Der Mann sei Ende September in Teheran verhaftet worden. Ein Revolutionsgericht in der Hauptstadt Teheran habe ihn gemäß islamischer Rechtsauffassung wegen „Kriegsführung gegen Gott“ verurteilt.

Auslöser der Proteste: Mahsa Amini starb in Polizeigewahrsam

Die 22-jährige Mahsa Amini ist in einem Teheraner Krankenhaus gestorben.
Die 22-jährige Mahsa Amini starb in Polizeigewahrsam
Twitter/AlinejadMasih

Demnach wurde ihm zur Last gelegt, eine Sicherheitskraft mit einer Waffe angegriffen sowie Schrecken verbreitet zu haben.

In den vergangenen Wochen wurden im Iran mehrere Todesurteile gegen Demonstranten verhängt. Die Justiz hat angesichts der Proteste einen harten Kurs angekündigt. Auch im Parlament forderten Abgeordnete harte Urteile bis hin zur Todesstrafe für die Tausenden inhaftierten Protestteilnehmer.

Nach Einschätzungen von Menschenrechtlern wurden seit Mitte September mindestens 470 Demonstranten getötet und mehr als 18.000 verhaftet. Auslöser der landesweiten Proteste war der Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini. Sie starb am 16. September im Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. (dpa/uvo)