Nach Wochen der Angst
In Sicherheit: Afghanische Ortskräfte landen in Frankfurt
Nach Wochen des Wartens und der Angst haben es einige afghanische Hilfskräfte geschafft. Sie sind gemeinsam mit ihren Familien in Frankfurt gelandet – insgesamt wurden 56 Menschen ausgeflogen. Sie waren seit der Übernahme der Taliban in ihrer Heimat nicht mehr sicher.
Taliban verschickte bereits "Vorladungen"

Der 27-jährige Wali hatte die deutschen Soldaten in Masar-i-Scharif als Dolmetscher unterstützt. „Wir hatten in unserer Heimat schon verzweifelt versucht, den Flughafen zu erreichen, hatten aber keine Chance“, so Wali. Laut Medienberichten hatte die Taliban bereits Vorladungen an verschiedene Hilfskräfte geschickt. Sie sehen die Ortskräfte als Feinde. Dass sie am Ende doch noch ausgeflogen werden konnten, haben sie dem Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte e.V. zu verdanken.
Unterbringung in Erstaufnahmeeinrichtungen
Die Ortskräfte werden nun auf verschiedene Bundesländer verteilt und in Erstaufnahmeeinrichtungen aufgenommen, erklärt Lucas Wehner vom Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte e.V. Nach einer zweiwöchigen Quarantäne werden sie in Gemeinschaftsunterkünften in Kommunen untergebracht.
Weiterer schwerer Anschlag in Kabul
Am Morgen hatte es in Kabul wieder einen schweren Anschlag auf ein Krankenhaus gegeben. 19 Menschen kamen ums Leben, 50 wurden verletzt. Bis Ende November sollen weitere 100 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen werden. (dgö)