Zahlen und Fakten zu 600 FolgenWie hoch ist die Aufklärungsquote von „Aktenzeichen XY... Ungelöst“?
„Aktenzeichen XY… Ungelöst“ feiert Jubiläum.
Seit 1967 verfolgen Millionen Zuschauer alle vier Wochen die Kultsendung „Aktenzeichen XY… Ungelöst“. Unglaubliche 600 Folgen des True-Crime-Formats liefen bereits. Zu diesem Anlass hat spot on news bei den Sendungsmachern nachgefragt, welche besonders berührenden alten Fälle nach wie vor offen sind?
Diese drei Mordfälle sind immer noch offen
„Es gibt eine Reihe von offenen Fällen, und jeder für sich ist tragisch", heißt es von der verantwortlichen ZDF-Redaktion. Diese drei seien besonders in Erinnerung geblieben:
Mord mit Quecksilber-Spritze (Sendung vom 24. August 2022)
„Der 40-jährige Christoph Bulwin verlässt am Nachmittag des 15. Juli 2011 seine Arbeitsstelle in Hannover. Ein Mann nähert sich ihm von hinten und pikst ihm mit einem präparierten Regenschirm ins Gesäß. Wie sich herausstellt, war am unteren Ende des Schirms eine Spritze mit einer zunächst unbekannten Flüssigkeit angebracht, die dem Opfer bei der Attacke injiziert worden ist. Der Täter kann flüchten. Zunächst geht es dem zweifachen Familienvater gut - doch dann klagt er über Nebenwirkungen und verstirbt schließlich qualvoll. Todesursächlich war der Inhalt der Spritze - ein Gemisch aus Quecksilber und einem weiteren hochgiftigen Stoff. Motiv und Täter sind bis heute vollkommen unklar."
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Ein Mord und ein mysteriöser Kastenwagen (Sendung vom 18. Januar 2023)
„Die 26-jährige Eva Götz studiert Biologie in Freiburg. Nach einem Besuch ihrer Familie in der Pfalz kehrt sie am 26. Januar 1997 zurück nach Freiburg. Vermutlich läuft sie vom Bahnhof zu Fuß zu ihrer WG - doch dort kommt sie nicht an. Anwohner einer Straße, durch die Eva Götz an diesem Abend vermutlich gegangen ist, berichten von Schreien einer Frau und der Sichtung eines älteren Kastenwagens. Vermutlich derselbe Kastenwagen fällt Stunden später rund 80 Kilometer entfernt von Freiburg - in der Nähe von Donaueschingen - auf. Wenig später wird genau dort die Leiche gefunden. Der Fall stellt die Polizei bis heute vor viele Rätsel."
Mord an einem Kind (Sendung vom 2. April 2008)
„Der 13-jährige Schüler Tristan Brübach wird am 26. März 1998 in einer Tunnelunterführung eines Bachs in der Nähe des Bahnhofs Frankfurt-Main/Höchst von spielenden Kindern tot aufgefunden. Die Obduktion ergibt: Er war bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und anschließend auf unfassbar brutale Weise ermordet worden. Zeugen sehen einen Mann mit Zopf - hat er etwas gesehen oder gar mit der Tat zu tun? Fest steht: Bis heute ist der brutale Mord an Tristan Brübach ungeklärt.“
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Aufklärungsquote und mehr: Welche Erfolgsbilanz zieht der Sender?
Aufregend ist die True-Crime-Sendung für viele Zuschauer vor allem deshalb, weil alle Kriminellen, die darin vorkommen, bis zur Ausstrahlung auf freißem Fuß sind und daher gesucht werden. Viele Fälle konnten durch die Sendung gelöst werden. Zur Bilanz sagen Sendungsmacher und Sender anlässlich der 600. Sendung:
„'Aktenzeichen XY... Ungelöst' ist ungebrochen ein fester und wichtiger Bestandteil der Öffentlichkeitsfahndung der Ermittlungsbehörden - weil das Anliegen heute ebenso aktuell ist wie bei der Erstausstrahlung im Oktober 1967: die Verbrechensbekämpfung zu unterstützen“, so die Redaktion. Die Bedeutsamkeit der Sendung zeige sich durch das stets hohe Aufkommen von Hinweisen während und nach den Sendungen und durch die „Aufklärungsquote von knapp 40 Prozent“.
Ebenfalls bemerkenswert ist die Einschaltquote. Im Jahr 2023 erreichte „XY“ laut Sender durchschnittlich 5,33 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ab 3 Jahren, was einem Marktanteil von 20,6 Prozent entspricht. Das jüngere Publikum zeige ebenfalls großes Interesse: Bei den 14- bis 49-Jährigen erzielt „Aktenzeichen XY...Ungelöst“ einen hohen durchschnittlichen Marktanteil von 17 Prozent mit 0,99 Millionen Zuschauenden.

Verschiedene Ableger des Kultformats
Die Sendung „Aktenzeichen XY... Ungelöst“ hat im Laufe der Jahre viele Spin-Offs bekommen, beispielsweise: „Aktenzeichen XY... Cold Cases“, „Aktenzeichen XY... Gelöst“, „Aktenzeichen XY... Vorsicht, Betrug“, „Aktenzeichen XY... Vermisst“ und „XY gelöst“. Mit diesen Formaten wird nicht nur die Öffentlichkeitsfahndung der Ermittlungsbehörden unterstützt. Es werde auch „präventiv vor aktuellen Betrugsmaschen“ gewarnt oder die oft „jahrelange Ermittlungsarbeit“ der Polizei bis zur Festnahme und Verurteilung der Täter und Täterinnen gezeigt.
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