Epidemiologe Prof. Timo Ulrichs appelliert

Ende der Impf-Priorisierung: Jetzt überrennt nicht die Hausärzte!

Nun ist die Impfpriorisierung in Deutschland aufgehoben, die bislang ältere und kranke Menschen sowie Beschäftigte in bestimmten Berufsgruppen bei der Terminvergabe bevorzugt hat. Jeder und jede kann ab jetzt einen Impftermin vereinbaren, theoretisch zumindest.
Denn nach wie vor gibt es zu wenig Impfstoff, um alle, die es wollen, sofort zu impfen. War das trotzdem eine gute Idee, die Priorisierung aufzuheben? Darüber hat RTL-Reporterin Doro Steitz mit dem Epidemiologen Prof.Timo Ulrichs gesprochen.
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Jetzt nicht die Hausarztpraxen überrennen

Durch Lieferverzögerungen gibt es immer noch eine Impfstoffknappheit und vor diesem Hintergrund jetzt die Priorisierung aufzuheben, dass alle eine Impfung bekommen können, das sei asynchron, so Prof. Timo Ulrichs.

„Deshalb wäre der Appell jetzt wichtig, zu sagen, jetzt bleibt es erstmal so, dass man anderen den Vortritt lässt und die Hausarztpraxen jetzt nicht überrennt, um sich schnell die eigene Impfung abzuholen.“ Aber in einigen Wochen sollte das dann vorbei sein.

"Man hätte auf die Bremse treten müssen!"

Die Freigabe hätte man anders organisieren müssen, so der Epidemiologe. „Zumindest hätte man noch mal auf die Bremse treten können, aber jetzt ist es eben so!“ Und so verlagert sich die Priorisierung de facto auf die Hausärzte.

„Es lag eigentlich immer in der Verantwortung der Hausärzte so zu impfen, dass die Reihenfolge sinnvoll ist, nach eigenem Ermessen. Denn die kennen die Patienten und Patienten am besten und können sagen, wo es sinnvoll ist, zuerst zu impfen.“ Das sei auch in Ordnung so, findet Prof. Timo Ulrichs. In den Impfzentren und bei den Betriebsärzten könne man jetzt gleichermaßen alle Altersgruppen impfen.

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