Stellvertreterdebatte um Kinderimpfung

Frank Ulrich Montgomery kritisiert: Impfangebot für Kinder ist "Wahlkampfgetöse"

Hervorragend arbeitende Stiko ist jetzt beschädigt

Die Ständige Impfkommission sei ein wissenschaftlich unabhängiges und hervorragend arbeitendes Gremium, so Montgomery. Die Politik habe die Stiko unnötigerweise in Not gebracht. „Jetzt kann sie es nicht mehr richtig machen. Folgt sie der Gesundheitsministerkonferenz heißt es, sie hat sich dem politischen Druck gebeugt. Folgt sie ihr nicht, heißt es, die sind jetzt nur noch stur!“

Er verstehe die Stiko, wenn sie sage, für eine breite Impfung gesunder Kinder sei das Risiko-Nutzen-Verhältnis noch nicht endgültig bewertbar. Anders sei das bei vorerkrankten Kinder oder Kinder, die in Familien mit gefährdeten Personen lebten. Da sei die Impfung längst empfohlen.

Politik versucht, von Unfähigkeit abzulenken

„Ich glaube, die Politik versucht hier davon abzulenken, dass es ihr nicht gelingt, die Impfangebote an die 18 bis 59-Jährigen heranzubringen,“ so Montgomery weiter.

Da sei das große Problem, da seien die jungen Menschen, die sogenannten Multispreader zu finden, die sehr viele Kontakte haben, aber hier stocke die Impfkampagne. Man müsse den Geimpften Privilegien einräumen, ihnen ihre Rechte zurückgeben und sie dadurch zum Impfen motivieren, meint Montgomery. „Weil man sich das im Wahlkampf momentan nicht traut, gibt es die Stellvertreterdebatte um die Kinderimpfung. Insgesamt verunsichert das die Menschen mehr als es ihnen nutzt.“

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