Immobilienmarkt 2023 - Mieten oder kaufen?

Großes Angebot, sinkende Preise

Jörg Carstensen
Neubauwohnungen sind besonders begehrt.
deutsche presse agentur

Hohe Material- und Kreditkosten, teure Handwerker: All das hat dafür gesorgt, dass viele Verbraucher ihren Traum vom Eigenheim im vergangenen Jahr auf Eis gelegt haben. Mit der Nachfrage sind allerdings auch die Preise zum Teil schon gesunken, so dass das Jahr 2023 für Immobilienkäufer wieder attraktiver werden könnte. Das Berliner Start-up McMakler rechnet mit einer Belebung des Markts ab Jahresmitte.
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McMakler: Preisrückgang bei Wohnimmobilien um 15 Prozent

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picture alliance / Zoonar, stockfotos-mg

Um rund 15 Prozent sind die Preise der bei McMakler angebotenen Immobilien binnen eines Jahres gefallen. McMakler-Gründer Felix Jahn sagte am Sonntag: „Ab dem zweiten Quartal sollten Kaufinteressenten die Augen weit offen halten.“ Zur Jahresmitte 2023 dürfe sich der Markt wieder einpendeln.

Die Nachfrage professioneller Kapitalanleger sei laut Marktstudien zwischen Ende 2021 und Ende 2022 unter anderem wegen des Zinsanstiegs um rund 65 Prozent eingebrochen, sagte Jahn. Aber auch Eigennutzer hielten sich zurück. „Die Unsicherheit um Ukraine-Krieg, Energiekrise und Inflation ist am Immobilienmarkt immer noch da, wenn auch nicht mehr so groß wie im Sommer.“

Neubau stärker gefragt als Bestandsmietwohnungen

Beim Wohnungskauf sind aktuell Neubauten deutlich mehr gefragt als Bestandsmietwohnungen. Das zeigen am heutigen Montag aktuelle Zahlen von Immoscout24. Demnach geht die Nachfrage nach Bestandsmietwohnungen in fünf der sieben Metropolen Deutschlands wegen der steigenden Energiekosten deutlich zurück, während die Nachfrage nach energieeffizienten Neubauwohnungen in einigen Metropolen wächst. Das bleibe nicht ohne Auswirkungen auf die Angebotsmieten. Diese entwickelten sich in den Metropolen für Bestandsmietwohnungen deutlich schwächer als für Neubaumietwohnungen.

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Nebenkosten liegen bereits bei 18,3 Prozent

A propos Mieten: Hier geht es mit den Preisen weiter rauf. Wie Immoscout24 schreibt, seien die Kaltmieten im vergangenen Quartal bundesweit gestiegen: um ein Prozent. Die Warmmieten hätten sogar deutlich angezogen, was an den hohen Energiekosten liege. Der Anteil der Nebenkosten an der Gesamtmiete liege bei mittlerweile 18,3 Prozent. Zu Jahresbeginn seien es noch 16,8 Prozent gewesen.

Wobei die Energiekosten auch Immobilien-Käufer berücksichtigen müssen. Hier müssen alle zahlen – egal ob Mieter oder Käufer. (dpa/mmü)

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