RTL-Interview
Immer wieder Schumi-Gerüchte: Nico Hülkenberg verteidigt die Familie
Vor gut neun Jahren verschwand Michael Schumacher von der Weltbühne und aus der Öffentlichkeit. Nach seinem folgenschweren Ski-Unfall in den französischen Alpen schirmte ihn die Familie konsequent ab – Gesundheitsupdates gibt sie nicht heraus. Formel-1-Fahrer Nico Hülkenberg findet diese Vorgehensweise richtig und verteidigt die Familie gegen ständige Schumi-Gerüchte – im Video.
Schicksal von Michael Schumacher bewegt Motorsport-Welt
Der 29. Dezember 2013 veränderte alles. Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher erlitt bei einem folgenschweren Sturz im französischen Meribel "ein Kopftrauma mit Koma, das umgehend eine neurochirurgische Behandlung erforderte“, so die offizielle Mitteilung damals.
Auch über neun Jahre danach ist dieser Moment, in dem aus einer Sorge bittere Gewissheit wurde, schwer zu greifen. Die lebensbedrohliche Dimension von Schumachers Skiunfall traf die Motorsportwelt ins Mark. Der schwierige Weg des 91-maligen Grand-Prix-Siegers wird bis heute begleitet von teils wilden Spekulationen um seinen Zustand, aber vor allem von guten Wünschen und emotionalen Erinnerungen.
Lese-Tipp: Mick Schumacher teilt besondere Erinnerung an seinen Papa
Hülkenberg: "Traurig, schwer nachzuvollziehen und bitter"
„Es ist ein Haufen Zeit und in den zehn Jahren hat man natürlich eigentlich gar nichts von ihm gehört oder gesehen. Man weiß nicht, was Sache ist, wie es ist“, sagt Nico Hülkenberg im RTL-Interview. „Man weiß, dass er noch da ist, aber es ist natürlich eine traurige Geschichte, dass der Mann ein Leben lang diesen Beruf nachgegangen ist, eigentlich mit dem Risiko, mit dem Feuer gespielt hat. Und es ist immer alles mehr oder weniger gut gegangen, bis auf ein paar kleinere Kratzer war nichts wirklich Schlimmes. Und dass dann beim Skifahren so ein Unglück passiert, ist einfach sehr traurig, schwer nachzuvollziehen und bitter.“
Lese-Tipp: Schumi erhält NRW-Staatspreis – bei Corinna kullern die Tränen
Was die Öffentlichkeit weiß, ist schnell erzählt. Schumacher wird nach einem schweren Schädel-Hirn-Trauma, mehreren Operationen und dem Aufwachen aus einem künstlichen Koma seit September 2014 häuslich behandelt. Das Interesse am Zustand des Mannes, der die Formel 1 in Deutschland in ungeahnte Höhen führte, ist weiterhin enorm - und wird immer wieder ausgenutzt für die großen Schlagzeilen.
Empfehlungen unserer Partner
"Das muss man respektieren"
Hülkenberg hält sich hierbei demonstrativ zurück – anders als beispielsweise Eddie Jordan. Der ehemalige Formel-1-Teamchef hatte sich jüngst über den angeblichen Gesundheitszustand Schumachers geäußert. „Erst einmal bin ich überhaupt nicht in der Lage, irgendwas zu sagen, weil ich es schlichtweg nicht weiß und mir das auch überhaupt nicht zusteht, da irgendwie was zu sagen oder zu äußern“, entgegnet Hülkenberg im RTL-Gespräch. Er wirbt für Verständnis und den Weg der Zurückhaltung: „Das muss man respektieren, wenn die Familie das so möchte, denn dann möchte sie das so. Sie werden das auch nicht nur so machen, sondern auch aus Gründen und eine Strategie haben.“ All das sei für ihn „nachvollziehbar und gut“.
Hülkenberg startet am 5. März nach dreijähriger Zwangspause wieder als Stammfahrer in der Formel 1. Er ersetzt Mick Schumacher beim US-Rennstall Haas. Dem Sohn von Michael Schumacher traut er ein schnelles Comeback zu. Im Gegensatz zum 35-Jährigen sei Mick Schumacher ein „Jungspund“, der als Ersatzmann bei Mercedes eine „sehr, sehr gute Möglichkeit hat, dort viel zu lernen“, so Hülkenberg. „Er ist bei einem der besten Teams, die in den letzten zehn Jahren alles in Grund und Boden gefahren haben - mehr oder weniger - mit einem der besten Fahrer der Welt. Also ich glaube, er wird da sehr, sehr viel aufsaugen und für sich mitnehmen können und dann auch verwerten können, falls er den Weg zurück in ein Auto findet.“ (msc,fgö/lde)