Er arbeitete vor der Katastrophe auf der Brücke in Baltimore
Maria trauert um ihren Miguel: „Wir sind am Boden zerstört“

Er hatte keine Chance, der Katastrophe zu entkommen!
Eine Gruppe Bauarbeiter ist gerade dabei, einige Schlaglöcher auf der Autobahnbrücke zu reparieren, als ihnen plötzlich der Boden unter den Füßen weggerissen wird. Miguel Luna und ist einer der Bauarbeiter auf der Francis Scott Key Brücke in Baltimore, die am Dienstag (26. März) von einem Containerschiff zum Einsturz gebracht wird. Er und fünf weitere Männer gelten inzwischen als tot, obwohl noch keine Leiche gefunden wurde.
Einsatzkräfte brechen Rettungsaktion in Baltimore ab
Nach einer stundenlangen Suche nach den Bauarbeitern sind sich die Einsatzkräfte sicher, dass dies keine Rettungsaktion mehr ist, sondern eine Bergungsaktion.
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Für María del Carmen Castellón, die Frau des vermissten Miguel Luna (49), waren die vergangenen Stunden der pure Albtraum: „Wir sind am Boden zerstört. Am Boden zerstört, weil unsere Herzen gebrochen sind, weil wir nicht wissen, ob sie schon gerettet wurden“, erzählt sie im Gespräch mit dem TV-Sender Telemundo 44. Die Frau des Bauarbeiters habe seit dem Unglück nur wenige Informationen erhalten. Die Behörden machen bisher kaum Angaben zu den Identitäten der Vermissten. Fest steht, die Bauarbeiter kamen aus Guatemala, Honduras und Mexiko.
Angehörige trauern um Familienvater Maynor

Eine weitere Familie bestätigt inzwischen, ihren Liebsten verloren zu haben. Auch Maynor Yassir Suazo Sandoval ist eines der Opfer der Katastrophe, soll während des Zusammensturzes auf der Brücke als Bauarbeiter gearbeitet haben. Der 38-Jährige stammte Honduras, lebte seit 18 Jahren in den USA. Maynor Yassir Suazo Sandoval hinterlässt eine Ehefrau, einen 18-jährigen Sohn und eine fünfjährige Tochter, berichtet CNN. Die Familie hofft, dass Maynor gefunden wird, auch wenn es keine Hoffnung mehr gibt, dass er überlebt hat.
Bauarbeiter sollten Schlaglöcher auf der Brücke füllen

Acht Menschen, darunter Miguel und Maynor, arbeiten für eine Baufirma und sind dabei, Schlaglöcher zu füllen, als die Autobahnbrücke in Baltimore plötzlich zusammenstürzt. Jeffrey Pritzker, stellvertretender Geschäftsführer der Baufirma sagt, man lege großen Wert auf die Sicherheit der Arbeiter. Absperrungen, Lichtkegel und Schilder sollen die Männer vor dem Verkehr schützen. Doch mit einem Brückenkollaps rechnet keiner. „Das war so völlig unvorhergesehen“, sagt Pritzker.
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Keine Überlebenschancen für vermisste Bauarbeiter

Einige der Arbeiter machen wohl gerade eine Pause, essen in ihren Autos. Als der nicht mehr manövrierfähiger Frachter gegen die Brücke prallt, stürzen die Fahrzeuge in den Patapsco River – und mit ihnen Menschen. Zwei vermisste Bauarbeiter können nach dem Einsturz aus dem Wasser gerettet werden. Einer von ihnen ist kurze Zeit im Krankenhaus, die andere Person lehnt medizinische Hilfe ab. Es gebe keine Hinweise, dass außer den Bauarbeitern weitere Personen in die Tiefe gerissen worden seien.
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Die Einsatzkräfte glauben nicht mehr, dass sie die anderen sechs Bauarbeiter lebend finden werden. Das Wasser ist im Patapsco River ist knapp 15 Meter tief und unter zehn Grad kalt. Taucher suchen jetzt nach den Leichen. (jsi mit dpa)