Das raten Kinder- und JugendärzteIhr Kind schnarcht? Wann Sie zum Arzt gehen sollten

Mädchen liegt im Bett und schläft - girl sleeping Keine Weitergabe an Drittverwerter.
Ihr Kind schnarcht? Das kann ernste Gründe haben.

Auch wenn es im ersten Moment ungewöhnlich klingen mag: viele Kinder schnarchen nachts. Ganz genau, es ist nicht immer nur der Partner, der die nächtliche Ruhe stört. Und es lohnt sich, dem Schnarchen einmal auf die Spur zu gehen. Denn erst mal ist es zwar nicht weiter schlimm, wenn Ihr Kind nachts ab und an schnarcht – aber wenn der Schlaf Ihres Kindes dadurch grundlegend beeinträchtigt wird, dann kann das auf ernste gesundheitliche Probleme hinweisen.
Lese-Tipp: Warum wachen wir von unserem eigenen Schnarchen nicht auf?

Vereinzelt oder in mehreren Nächten die Woche?

Wie gesagt, sollte es vereinzelt einmal vorkommen, dass Ihr Kind schnarcht, kann das ganz harmlose Gründe haben und ist sogar gar nicht ungewöhnlich. Sollten Sie aber mitbekommen, dass Ihr Kind in mehr als drei Nächten in der Woche unter Atemproblemen leidet, dann sollten Sie das im Blick behalten. Denn regelmäßiges Schnarchen kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken – und das nicht nur bei Kindern.

Wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) erklärt, seien besonders Kinder im Alter von zwei bis acht Jahren von einer Schlafapnoe, also Atemaussetzern im Schlaf, betroffen. Das liege unter anderem daran, dass in diesem Zeitraum die Gaumen- und Rachenmandeln stark wachsen.

Wann Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten

Auf eine Schlafapnoe deuten Faktoren wie das Schlafen mit überdehntem Nacken, das Atmen durch den Mund, Kopfschmerzen am Morgen und Müdigkeit am Tag hin. Sollten Sie feststellen, dass Ihr Kind morgens und tagsüber trotz ausreichendem Schlaf oft müde ist und kommt es außerdem zu Verhaltens- und Schulproblemen, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Denn hinter diesen Symptomen kann nächtliches Schnarchen stecken. Und das wiederum kann laut BVKJ häufig auf Faktoren wie allergischen Schnupfen, Atemwegserkrankungen, einen verringerter Muskeltonus, vergrößerte Mandeln oder Polypen, starkes Übergewicht, eine Mund-Kiefer-Gaumen-Spalte sowie Trisomie 21 zurückgeführt werden. Aber auch externe Faktoren wie das Passivrauchen, also das Einatmen von Zigarettenrauch, der sich in der Luft befindet, können nächtliche Atemaussetzer begünstigen. (vho)