Katar-GP | Stimmen
"Ich liebe die Formel 1 so sehr!" - Fernando Alonso nach Podest-Coup den Tränen nahe

Ein strahlender Sieger Lewis Hamilton, ein witzelnder Toto Wolff – und ein überglücklicher Fernando Alonso: Die Formel-1-Premiere in Katar hinterließ im Prinzip nur funkelnde Spuren. Vor allem Alonso, der zum ersten Mal seit Ungarn 2014 aufs Treppchen bretterte, kam aus dem Jubeln nicht mehr heraus. Der spanische Alpine-Pilot ist zudem erst der dritte Fahrer, der es mit mehr als 40 Jahren aufs Podium schaffte. Vor ihm gelangen dies nur Michael Schumacher beim Europa-GP 2012 sowie Nigel Mansell 1994 in Australien. Alle Stimmen im Überblick:
Lewis Hamilton (Mercedes | Platz 1):
„Ich bin alleine vorneweg gefahren, sowas kann man auch genießen. Wir haben die Punkte gebraucht. Das Auto war toll. Ich kann es kaum erwarten, mir die Wiederholung vom Rennen anzuschauen und zu gucken, was die Leute für Probleme hatten. Wird wohl an den Kerbs gelegen haben. Zwei Siege hintereinander ist ein großartiges Gefühl. Ich fühle mit fit wie noch nie vor den letzten zwei Rennen.“
Max Verstappen (Red Bull | Platz 2):
„Wir hatten einen sehr guten Start. Am Ende auf dem zweiten Platz zu sein und die schnellste Runde zu haben, ist schön, das hält die Spannung. Es war ein riesen Spaß hier auf der Strecke, sehr schnell. Auch die Reifen haben eigentlich ganz gut gehalten. Ich fühle mich gut, es wird ein enger WM-Kampf bis zum Ende.“
Fernando Alonso (Alpine | Platz 3):
„Unglaublich, sieben Jahre ist es her, wieder auf dem Podest zu stehen. Heute, ganz ehrlich, hätte ich sogar gedacht, dass ich nach dem Start führen würde. Ich bin sehr glücklich für das Team. Wir hatten von Anfang an einen Stopp geplant, es war ein neues Rennen, wir wussten nicht, ob es wirklich hinhaut. Ich genieße die Formel 1 so sehr und habe so lange auf dieses Podium gewartet. Ich bin sehr glücklich.“
Sergio Pérez (Red Bull | Platz 4):
„Es war sehr hart das Rennen. Wir konnten aber zurückkommen. Zum Ende hin haben wir die Strategie von 1 auf 2 Stopp geändert. Wir haben aber nicht das Optimale herausgeholt. Ich denke, auch für mich wäre ein Podium dringewesen.“
Sebastian Vettel (Aston Martin | Platz 10):
„Ich hatte einen guten ersten Jump aus der Startbox, aber dann nicht den nötigen Grip. Valtteri hatte einen schlechten Start, ich wusste dann nicht , wohin, musste vom Gas gehen und habe mein Momentum verloren. Dann war viel Sand da, ich bin von der Strecke gekommen, da waren alle Autos durch. Die Pace war dann gut, als wir irgendwann freie Fahrt hatten.“
Mick Schumacher (Haas | Platz 16):
„Es war recht positiv. Unser Ziel war es, früh an den Williams dranzubleiben. Das haben wir erreicht, auch wenn sie vor uns waren. Unsere 1-Stopp-Strategie hat funktioniert. Von daher auch ein guter Job vom Team. Ich glaube, im Großen und Ganzen bin ich sehr happy.“
Toto Wolff (Mercedes-Motorsportchef):
„Der Start von Lewis war okay, er hat das Rennen kontrolliert. Mit Bottas haben wir viele Plätze verloren, der Reifenschaden hat uns unzählige Punkte in der WM-Wertung verloren. Wir haben minimale Vibrationen registriert. Es war aber nie genug, um das Auto reinzuholen. Unglücklicherweise war er sehr nah an den Kerbs. So sind sie ihm als Erstem geplatzt. Ist blöd gelaufen. Irgendwie geht es ihm im Verkehr nicht auf. Der Speed ist da, das Vertrauen auch. Wir brauchen ihn in den letzten beiden Rennen. Wir überlegen, ob wir nach Saudi-Arabien mit gar keinem Flügel anreisen. Vielleicht fahren wir Indy Car nur mit einem Brett. In Saudi-Arabien kommt motormäßig die richtige Granate wieder rein. Wenn beide in Saudi-Arabien durchkommen, dann entscheidet sich alles im letzten Rennen. Wer da gewinnt, gewinnt die Meisterschaft.“
Helmut Marko (Motorsportberater Red Bull):
„Wir haben optimale Schadensbegrenzung getätigt. Der Top-Speed passt, aber wir hatten nicht die richtige Balance. Aber immer, wenn Max agiert hat, hat Lewis gekontert. Ohne Safety Car hätte Perez Alonso vielleicht noch gekriegt, da waren die Reifen am Ende. Jetzt müssen wir halt in Saudi-Arabien gewinnen, aber wahrscheinlich wird die WM erst im letzten Rennen entschieden. Ich gehe davon aus, dass Mercedes seinen Heckflügel nicht mehr einsetzt.“
Mario Isola (Pirelli-Reifenchef zu den Reifenplatzern bei Bottas, Russell und Latifi):
„Wir haben noch keine Erklärung. Was die Fahrer gesagt haben, ist wichtig. Normalerweise spüren sie Vibrationen oder so etwas. Fakt ist, die Reifen waren verschlissen, es ist eine harte Strecke. Der Aufschlag auf den Kerbs wird dazu beigetragen haben. Wir brauchen jetzt eine richtige Analyse aus unserem Labor in Mailand. Wir müssen herausfinden, warum sie Druck verloren haben.“ (mli)