Ein Herz für Hunde-Omis und -Opis
Haustier-Hospiz: Valerie Reid begleitet Hunde-Senioren auf ihrer letzten Reise

Wenn alte Tiere ihr Zuhause verlieren, ist das für sie ein besonders schweres Los. Ihre Chancen, in hohem Alter und gegebenenfalls mit Erkrankungen von neuen Besitzern adoptiert zu werden, ist gering. Doch zum Glück gibt es auch Menschen wie Valerie Reid. Die US-Amerikanerin aus Missouri hat ein Herz für Hunde-Omis und -Opis. Und so hat die 44-Jährige in ihrem eigenen Haus ein Tier-Hospiz eröffnet. Dort nimmt sie bis zu 80 alte oder kranke Hunde auf.
Was passiert mit Hunden, deren Besitzer versterben?
Auf die Idee für ihr Hunde-Hospiz mit dem Namen "Whispering Willows Senior Dog Sanctuary" kommt Valerie Reid im Jahr 2017, als sie ein neues Zuhause für die alte Dobermann-Hündin ihres verstorbenen Vaters sucht. „Mein Mann und ich hatten schon so viele Haustiere, wie man in unserer Stadt halten darf und so konnten wir sie nicht selbst aufnehmen", berichtet die US-Amerikanerin dem Portal „SWNS".
Nach verzweifelter Suche findet das Paar schließlich einen Platz für die Hündin auf einer Farm, auf der noch weitere Hunde leben. „Der Dobermann meines Vaters lebte weitere anderthalb Jahre glücklich auf dieser Farm“, so Reid weiter. „Das brachte mich zu Grübeln darüber, was eigentlich mit älteren Hunden passiert, die einst geliebte Haustiere waren." Sie beschließt, selbst eine Anlaufstelle für solche Hunde zu werden und gibt ihren Job als Innendekorateurin dafür auf. Gemeinsam mit ihrem Mann und 17 weiteren Mitarbeitern betreut Valerie Reid nun rund um die Uhr bis zu 80 Senioren-Vierbeiner.
Lese-Tipp: Katzen-Omi Pucki (20) beweist: Für ein Happy End ist es nie zu spät!
„Was ich an älteren Hunden so schätze, ist, dass sie verzeihen können“

Die Hunde kommen aus den verschiedensten Gründen in das Hospiz: Einige wurden von ihren Besitzern ausgesetzt, bei anderen sind Herrchen und Frauchen verstorben oder zu alt oder krank, um sich weiterhin um ihre Lieblinge zu kümmern. Wieder andere wurden von Ämtern aus ihren vorherigen Unterkünften geholt, weil sie dort unter prekären Umständen leben mussten.
„Was ich an älteren Hunden so schätze, ist, dass sie verzeihen können“, erzählt Valerie Reid dem Portal „Daily Paws“. „Egal, was zuvor in ihrem Leben passiert ist – ob sie ein Trauma erlitten, Missbrauch oder Vernachlässigung erfahren oder ihren Besitzer verloren haben – sie vergeben und könne weiter Liebe schenken.“
Lese-Tipp: Einsamer Rentner (80) hat nur noch Hündin Paula - Tierheim Koblenz erfüllt seinen größten Wunsch
Liebe und Pflege bis zum letzten Moment

Damit die Tiere ihre letzten Lebensjahre oder -wochen in vollen Zügen genießen können, dürfen sie sich auf Valeries über fünf Hektar großem Grundstück frei bewegen, sich eines der unzähligen Spielzeuge schnappen oder sich in eines der vielen Hundebetten zurückziehen und schlafen.
Und auch auf ihrer letzten Reise lassen Valerie und ihre Mitarbeiter ihre pelzigen Mitbewohner nicht allein. „Unser Ziel ist es, dass sie diese Erde verlassen und wissen, dass sie geschätzt wurden. Wir halten jeden fest und weinen zusammen“, erzählt Reid „SWNS". "Sie sind unsere Familienmitglieder und wir lieben sie." (dhe)