Vor dem Spielberg-Rennen
Horrorunfall macht Formel-1-Stars nachdenklich

Klare Forderung vom Superstar: Lewis Hamilton sieht trotz der enormen Sicherheitsstandards in der Formel 1 weiteren Verbesserungsbedarf. Es gebe immer noch Bereiche, in denen Potenziale für mehr Sicherheit zu finden sind. Ein Horrorunfall wie der des chinesischen Alfa-Romeo-Piloten Guanyu Zhou am vergangenen Sonntag in Silverstone sei aber auch ein Ereignis, "das uns die Augen öffnet, wie unglaublich sicher diese Autos sind".
"Wir nehmen Risiko bei einem Wahnsinnsspeed auf uns"

Zhou war zu Beginn des Großen Preises von Großbritannien mit seinem Wagen kopfüber mit hoher Geschwindigkeit über den Asphalt und über das Kiesbett gerutscht, ehe er letztlich im Fangzaun gelandet war. Passiert war Zhou praktisch nichts dank des Cockpit-Schutzes Halo. "Ich weiß nicht, wie ich überlebt habe. Ich denke nicht, dass mir ein größerer Unfall wie dieser passieren hätte können", sagte der Alfa-Fahrer am Donnerstag. Er habe komplett die Orientierung verloren gehabt. Zhous zerstörter Wagen lag zwischen dem Fangzaun und den Reifenstapeln.
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In Österreich wird er aber bereits wieder ins Auto steigen. "Ich habe den letzten medizinischen Check hinter mich gebracht und bin startklar", teilte er in den sozialen Netzwerken mit. Der 23-Jährige bedankte sich für die zahlreiche Unterstützung, die ihm "die Welt bedeutete". Über den Halo sagte er noch: "Das zeigt, dass jeder Schritt, den wir zur Verbesserung unserer Autos unternehmen, echte, wertvolle Ergebnisse bringt.“
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"Es war grausam, ihn da praktisch gefangen zu sehen, nicht in der Lage, aus dem Wagen zu kommen", betonte Hamiltons Mercedes-Teamkollege George Russell. Einig waren sich alle, dass der Cockpitschutz Schlimmeres verhindert hatte. "Wir sind dankbar, dass wir ihn jetzt haben", betonte Hamilton. Ihm habe der Sicherheitsbügel im vergangenen Jahr das Leben gerettet. Damals war Max Verstappen mit seinem Red Bull auf dem Dach des Mercedes gelandet, auf Hamiltons Helm war ein Abdruck des Reifens.
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Vorfälle wie in Silverstone zuletzt würden aber auch die Zuschauer wieder daran erinnern, dass es ein gefährlicher Sport sei. "Wir nehmen Risiko bei einem Wahnsinnsspeed auf uns", sagte der 37 Jahre alte Brite bei einer virtuellen Medienrunde vor dem Großen Preis von Österreich: "Wir fahren ja nicht spazieren." (tno/dpa)