Homöopathie: Wirkung homöopathischer Mittel im Überblick

Potsdam (Brandenburg): Auf einer Fingerkuppe liegen vier kleine weiße Kügelchen, sogenannten Streukügelchen (Hintergrund), ein homöopatisches Arzneimittel, aufgenommen am 11.03.2004 in Potsdam (Symbolfoto zum Thema homöopatische Arzneimittel).  Künftig soll es wieder anthroposophische und homöopathische Mittel auf Kassenrezept geben. Das Spitzengremium der Selbstverwaltung, der Gemeinsame Bundesausschuss, will am 16.03.2004 März endgültig über die Liste entscheiden. Mit dem Hinweis auf die im Reformgesetz genannte "Therapievielfalt" will Schmidt erreichen, dass auch Arzneimittel der Alternativmedizin erstattungsfähig sind. Die Ärzteschaft warnt davor, dass aus medizinischer Sicht bei homöopathischen Mitteln keine enge, krankheitsbezogene Eingrenzung auf wenige Mittel möglich sei. Der Begründer der Homöopathie war der deutsche Arzt, Apotheker und Chemiker Samuel Hahnemann, geboren 1755 in Meißen. Hahnemann entwickelte ein Verfahren, die Ursubstanzen für die Arzneimittel unter Zuhilfenahme von Milchzucker und Alkohol aufzubereiten. Heute stehen mehr als 2000 Grundsubstanzen zur Verfügung, die bei akuten und chronischen Erkrankungen angewendet werden.
Homöopathische Arzneimittel gibt es meist als Tropfen oder wie hier als kleine Kügelchen, den sogenannten Globuli.

Der deutsche Arzt und Apotheker Samuel Hahnemann ist der Begründer der Homöopathie. Er leitete im Jahr 1796 aus Selbstversuchen ab, dass Stoffe, die bestimmte Krankheitssymptome erzeugen, genau gegen diese Krankheit als Arzneien wirksam sind.

Im Laufe der Zeit gewann er die Erkenntnis, dass die Wirksamkeit umso größer wird, je stärker der Stoff verdünnt ist. Auch die Konstitution des Patienten spielt bei der Wahl des Medikamentes eine Rolle. Ein eher nervöser Typ bekommt andere Medikamente als ein phlegmatischer.

Ein wissenschaftlicher Nachweis, dass diese Art der Behandlung tatsächlich funktioniert, ist bisher noch nicht gelungen, dennoch schwören viele Menschen, auch Ärzte – insbesondere in Deutschland und Frankreich, aber auch zum Beispiel in Indien - auf homöopathische Mittel, und es gibt zahlreiche Berichte über Heilerfolge.

Wirkung durch Placebo-Effekt?

Kritiker führen diese Erfolge auf den sogenannten Placebo-Effekt zurück. Das heißt, bereits der Glaube, dass die Medikamente wirksam sind, führt zu einer Heilung.

Da die meisten der verwendeten Mittel mehr oder weniger giftig sind, werden sie verdünnt. Homöopathen sprechen von Potenzen. Gängig sind zwei Maßeinheiten: D- und C-Potenzen. D1 entspricht 1:10, D2 1:100, D3 1:1.000 und so weiter. Bei den C-Potenzen geht das Ganze in Hunderterschritten.

Rasch (ab D23) ist die Grenze erreicht, an der rechnerisch nicht ein einziges Atom oder Molekül der Ursprungssubstanz mehr in der Verdünnung enthalten ist. D78 entspricht einem einzelnen Wassermolekül im gesamten Universum. Es gibt aber auch Verdünnungen bis weit in den Bereich D1.000 hinein. Die Homöopathen behaupten, dass die Ursubstanz eine Art Abdruck in der Trägersubstanz hinterlässt. Aber auch das ist wissenschaftlich (bisher) nicht beweisbar. Nebenwirkungen sind wegen der starken Verdünnung spätestens ab D5 oder D6 auszuschließen. Ein Fläschchen mit einer großen Menge Kügelchen, die eintausendmal immer mit dem Faktor zehn verdünnt wurden (D1.000) ist (rezeptfrei) in der Apotheke für rund 30 Euro zu erhalten.

Wer sich von einem Homöopathen behandeln lassen möchte, muss zu Beginn einmal durch die homöopathische ‚Anamnese’. Der Patient wird dabei äußerst ausführlich zu seiner Person und Krankengeschichte befragt. Das kann ein paar Stunden dauern und ist der teuerste Teil der homöopathischen Behandlung.