Bei gleichem Gehalt!
Hier bekommen Pflegekräfte 15 Tage Urlaub im Jahr geschenkt

Mehr Zeit für Familie, Freunde und Freizeit – bezahlt!
Ein Traum, der in der Sophienklinik in Hannover seit Anfang dieses Jahres Realität ist. Der Fachkräftemangel macht kreativ: Die Klinik startet ein Pilotprojekt, bei dem die Mitarbeitenden entlastet und motiviert werden sollen. Das könnte jetzt sogar zu einer Dauerlösung werden.
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Mehr Urlaub - weniger Krankheitsausfälle
Als Krankenpflegerin Nora Marx vom „Bonusprogramm plus 15“ in der Sophienklinik hört, ist ihr sofort klar: Da will ich hin! Die 30-Jährige kündigt ihrem früheren Arbeitgeber. 45 statt der üblichen 30 freien Tage im Jahr sind ein zu starkes Argument für Nora. „Einem fällt auf, dass man viel mehr Zeit mit der Familie verbringen kann, mit Freunden, man kann viel mehr seinen Hobbys nachgehen", sagt die Krankenpflegerin im Gespräch mit RTL.
Und es gibt durch das Modell sogar weniger Krankheitsausfälle, denn Mitarbeiter wie Nora fühlen sich weniger gestresst. "Dadurch kann man ja fast jeden Monat oder jedes Quartal Urlaub nehmen und sich gut ausruhen, motivierter und mit besserer Laune zur Arbeit gehen", erzählt sie.
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Projekt wird zwei Jahre getestet
Das neue Konzept gegen den Fachkräftemangel scheint aufzugehen. "Wir haben eine gute Bewerberresonanz und haben neue Mitarbeiter eingestellt. Wir konnten ganz viele Stellen besetzen, die vorher unbesetzt waren“, berichtet der stellvertretende Pflegedienstleiter Michael Fuhrmann freudig. Und obwohl die Klinik ihren Mitarbeitenden weiterhin das gleiche Gehalt zahlt, macht sie keinen Verlust. Denn: Durch die zusätzlichen Erholungstage, fallen Mitarbeiter seltener krankheitsbedingt aus und müssen entsprechend seltener kurzfristig durch teurere Zeitarbeitskräfte ersetzt werden. Durch das Modell soll mehr in Stammpersonal investiert werden, erklärt Geschäftsführer Manuel Demes.
Das Pilotprojekt wird erst einmal für zwei Jahre getestet, aber bei Erfolg könnte es so weitergeführt werden – und vielleicht sogar Vorreiter für andere Branchen sein.