"Wenn ich sexuell erregt bin, habe ich keine Grenzen mehr "

Verurteilter Vergewaltiger soll Kinder missbraucht haben

Im Landgericht Hannover.
Ein verurteilter Vergewaltiger muss sich erneut vor Gericht verantworten.
RTL Nord

Guido K. ist ein verurteilter Vergewaltiger. 2005 wird er wegen mehrfacher schwerer sexueller Übergriffe auf Frauen verurteilt – zu neun Jahren im Maßregelvollzug, eine Unterbringung für psychisch kranke Täter. Jetzt steht er wieder vor Gericht. Dieses Mal soll er Kinder missbraucht haben. Am ersten Prozesstag zeigt er sich geständig.

"Ich war auf der Suche nach einem sexuellen Kontakt"

Es ist der 13. Oktober 2019. Guido K. ist auf dem Weg zu einer Prostituierten. Er will einen Porno drehen und ihn ins Netz stellen, sagt er am Mittwoch am Landgericht Hannover aus. Nach eigenen Angaben ist der Angeklagte exhibitionistisch veranlagt. Auf dem Weg zu seinem eigentlichen Ziel kommt er an einem Spielplatz in Hannover vorbei und sieht drei Jungen zwischen sechs und neun Jahren. Zu diesem Zeitpunkt sei er schon sehr erregt gewesen, gibt er an: „Wenn ich sexuell erregt bin, habe ich keine Grenzen mehr. Dann erregt mich alles, egal wie alt oder welche Herkunft.“

Guido K. ruft die Jungen zu seinem Auto, kurbelt die Scheibe herunter und zeigt ihnen pornographische Bilder von nackten Frauen. Laut Anklage fragte er die Kinder dann, „ob sie Lust haben, die zu f*****, er hätte auch Lust, sie zu f***** und sie sollen einsteigen, wenn sie sie auch f***** wollen“. Dem Richter sagt Guido K.: „Ich war auf der Suche nach einem sexuellen Kontakt, wo ich die Macht habe, die Kontrolle. Es ging mir nur darum, sie zu erschrecken.“ Das gelingt dem 53-Jährigen. Die Jungs rennen daraufhin weg. Guido K. fährt anschließend zu der Prostituierten.

Bis zu fünf Jahre Knast

Für Guido K. geht der Tag wie geplant weiter. „Als ich mit der Prostituierten den Film gedreht habe, habe ich mein Handy angemacht und wusste sofort, dass die Polizei mich sucht.“ Deshalb stellt sich der 53-Jährige. Und muss sich jetzt vor Gericht wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verantworten. Ein Urteil wird Mitte Juni erwartet. Für seine jetzige Tat muss Guido K. mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren rechnen (cgo)