Hannover will mehr Platz für Kriegsflüchtlinge schaffen
Weitere Messehallen, Wohnungen und Hotelzimmer

Da die Plätze für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine in Hannover bereits weitestgehend ausgeschöpft sind, will die Landeshauptstadt weiteren Platz schaffen.
Bereits über tausend Flüchtlinge sind in den Messehallen in Hannover untergebracht. Nun sind am gestrigen Donnerstag (10.03.2022) weitere 600 Menschen mit dem ersten Zug am nahe gelegenen Messebahnhof in Laatzen angekommen. Dort ist ein neu geschaffenes Drehkreuz für die Verteilung von Flüchtlingen aufgebaut.
Plätze für die Unterbringung ausgeschöpft

In den vergangenen Tagen hat die Stadt in der Messehalle 27 Zelte für die vorübergehende Unterbringungen von rund 1200 Menschen errichtet. Doch der Platz ist ausgeschöpft. Daher will die Stadt nun in der Halle 26 weitere Unterkünfte aufstellen lassen. Zudem werden weitere Optionen geprüft, etwa die Anmietungen von Hotelzimmern. Auch städtische Liegenschaften sollen in den Blick genommen werden, heißt es.
500 Wohnungen für Unterbringung von Flüchtlingen frei

Für die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine könnten Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Niedersachsen und Bremen kurzfristig rund 500 Wohnungen bereitstellen. Das teilte der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw) am Donnerstag nach einem Runden Tisch mit Niedersachsens mit.
„Wir müssen sofort aktiv werden."
Die Stadt Hannover kündigt an, für kommenden Dienstag ein Treffen mit der Wohnungswirtschaft zu planen, um nach weiteren Kapazitäten zu suchen. Es brauche nun Lösungen, um den Menschen in Not zu helfen und ihnen sichere Anlaufstellen zu bieten, sagte Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). „Wir erwarten in der Zusammenarbeit mit Bund und Land unkomplizierte Lösungen, aber die Zeit läuft und wir müssen sofort aktiv werden.“ Dass die Messehalle 27 in so kurzer Zeit fast komplett belegt sei, zeige wie dringend weitere Quartiere benötigt würden.
Laut der Mitteilung der Stadt wird unterdessen in der Halle 13 auf dem Messegelände eine Außenstelle der Landesaufnahmebehörde eingerichtet. In dieser Halle sollen ankommende Menschen registriert und bei Bedarf kurzfristig untergebracht werden. Danach sollen sie von dort an Kommunen im Land verteilt werden.
Auch Hamburg baut Kapazitäten aus

Angesichts des Flüchtlingszustroms von historischem Ausmaß weitet auch Hamburg seine Unterbringungskapazitäten noch deutlich aus. Bis Ende des Monats sollen in der Stadt 2.000 weitere Plätze zur Unterbringung geschaffen werden. 1.000 neue Plätze sollen allein bis Ende kommender Woche auf dem Parkplatz Braun an der Schnackenburgallee am Volksparkstadion entstehen. Bisher seien 5.800 Flüchtlinge aus der Ukraine in Hamburg angekommen - bei vielen sei die Registrierung aber noch nicht abgeschlossen, sagte der Senator. Die tatsächliche Zahl dürfte aber erheblich höher liegen, da viele Flüchtlinge privat untergekommen seien (dpa/mup)