Weil es sich dabei nicht nur um Barmherzigkeit handelt

Hamburg lehnt 120-Millionen-Finanzspritze von Investor Kühne ab

HAMBURG / 28.02.2014 Klaus-Michael Kühne (Investor) Startschuss für den Abriss des Hotels Intercontinental am 28.02.2014 in Hamburg, Germany imago 61233525

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Der HSV leht eine Finanzspritze von Investor Klaus Michael Kühne ab
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Haarscharf scheiterte der Hamburger SV in der Relegation am Bundesliga-Wiederaufstieg. Durch neuerliche 120 Millionen von Investor Klaus-Michael Kühne sollte der mittlerweile jahrelang versuchte Plan mit der Rückkehr ins Oberhaus locker umsetzbar sein – doch der HSV will das Geld seines Langzeit-Gönners nicht. Denn bei der Finanzspitze gibt es einen Haken.

Kühne verlangt für mögliche Investitionen einen Zehn-Punkte-Forderungskatalog, der ihm deutlich mehr Mitspracherecht im Verein gibt und will seinen Aktienanteil beim HSV auf 39,9 Prozent erhöhen. Im Gegenzug soll der HSV e.V. seine Anteile von 75,1 Prozent auf 50,1 verringern. Damit besäße Kühne eine Sperrminorität im Verein und könnte Entscheidungen der Vereinsgremien blockieren.

Dieser Vorschlag sei „in dieser Form nicht umsetzbar“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Marcell Jansen am Montag. Der HSV sehe das Kühne-Angebot jedoch „als weiteren Impuls, mit dem wir uns beschäftigen werden“.

Direkter Austausch zwischen Kühne und Jansen

Jansen betonte, dass „die Grenzen für Anteilsverkäufe in unserer Satzung“ verankert seien. Das Maximum für auswärtige Investoren steht derzeit bei 24,9 Prozent. Eine Änderung der Satzung ist nur durch eine Dreiviertelmehrheit in der Mitgliedschaft zu erreichen. Diese lehnt das mehrheitlich aber ab. Das Präsidium, so Jansen, habe 2021 den Auftrag erhalten, die bestmögliche Rechtsform für den HSV zu bewerten. Im Gespräch ist die Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien. Jansen sagte, er wolle sich „direkt und persönlich mit Herrn Kühne zu seinem Angebot austauschen“.

Zum Streit zwischen den Vorständen Jonas Boldt (Sport) und Thomas Wüstefeld (Finanzen) sagte Jansen: „Wir haben beiden Vorständen klar unser Vertrauen ausgesprochen und stehen hinter den jeweiligen Planungen und Zielsetzungen.“ Der Vorstand aus Boldt und Wüstefeld werde «von uns vollumfänglich unterstützt“, versicherte der 36 Jahre alte Vereinspräsident. (dpa/lde)