Frauenpower in MännerweltHamburger Boxkeller will mit Vorurteil aufräumen
Für Boxlegenden wie Muhammad Ali, Mike Tyson oder auch die Klitschko-Brüder ist der Boxkeller der Hamburger Kneipe „Ritze“ kein unbekannter Ort: Sie alle haben hier, mitten auf der Reeperbahn, schon trainiert. Für Frauen war der Kult-Keller aber immer ein Tabu, doch damit ist jetzt Schluss: Wie eine reine Frauentruppe im Boxkeller der „Ritze“ für Aufsehen sorgt, sehen Sie im Video.
„Das motiviert total“
Der Hamburger Boxkeller „Ritze“ ist eine Institution: Seit den 80ern boxen hier die Stars und hinterlassen an den Wänden in der Kneipe Geschichte: Hier hängen die Bilder von bekannten Gesichtern, die im Hamburger Boxkeller ein und ausgegangen sind. Für Art-Direktorin und Hobbyboxerin Carina ist das ein Extra-Schub: „Das motiviert total, gerade, wenn man die Bilder sieht, und hier diese düstere Stimmung und ja, selbst der schlimme Geruch, das gehört halt alles zur Atmosphäre“. „Ritze“-Inhaber und Kiezgröße Carsten Marek gab den Frauen vor drei Jahren die Möglichkeit, hier selbst Geschichte zu schreiben: „Ich will unbedingt mal, dass eine Boxerin aus der „Ritze“ den Weg beschreitet wie Dariusz oder wie Markus Bott, oder die hier trainiert haben und dann um eine Weltmeisterschaft zu kämpfen“.
Die Trainerin weiß sich durchzusetzen
Maria Lindberg weiß, wie hart es ist, sich als Frau im Profisport zu beweisen. 1997 hat sie in Schweden angefangen, als es im Boxen kaum Frauen gab. Doch sie hat sich hochgeboxt und ist dreifache Weltmeisterin. „So wie es oft ist für Frauen, erstmal muss man sich beweisen. Bei Männern ist es andersherum. Das war Nummer eins. Und dann habe ich schon richtig viel Respekt gekriegt und dann haben sie gesehen, ich bin auch eine richtige Kämpferin, ich gebe nicht auf“, so die Schwedin.