04. November 2021 - 12:54 Uhr
Angeklagte ist deutsch-ghanaische Staatsangehörige
Was hat sie dazu bewegt? Es ist eine Frage, die ab Donnerstag vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht geklärt werden soll. Denn hier beginnt ein Prozess gegen eine junge Frau wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland. Konkret wirft die Hamburger Generalstaatsanwaltschaft der 24-jährigen deutsch-ghanaischen Staatsangehörigen vor, sich im September 2014 der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien angeschlossen zu haben.
Für Propaganda-Fotos posiert sie mit Sturmgewehr
Die gebürtige Hamburgerin soll mit ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann in der IS-Hochburg Rakka gelebt haben. Von der Terrororganisation IS habe sie eine monatlich Geld bekommen. Auch habe sie mit der Flagge des IS und einem Sturmgewehr für Propaganda-Fotos posiert. 2015 und 2017 bringt die junge Frau Söhne auf die Welt. Die beiden soll sie im Sinne der Ideologie des IS erzogen haben.
Angeklagte betreitet die Vorwürfe
Nach der Anklageverlesung äußerte sich die junge Mutter zu den Vorwürfen. "Ich war nie ein Mitglied des IS. Ich habe nie einem andersgläubigen Menschen geschadet", sagte die 24-Jährige am Donnerstag.
Seit Mai 2020 ist die Angeklagte wieder in Deutschland
Anfang 2019 wurde die Angeklagte von kurdischen Sicherheitskräften festgenommen und später von türkischen Kräften aufgegriffen. Im Mai 2020 wurde sie mit ihren inzwischen drei Kindern nach Deutschland überstellt. Seit Ende September sitzt die 24-Jährige in Untersuchungshaft. (dpa/cto)