Harte Schale, weicher Kern
Schildkröte Paul hat Herpes -und sucht Freunde mit gleichem Schicksal

Schildkröte Paul wurde Mitte April im Tierheim Hamburg Süderstraße abgegeben. Er ist eins von vielen Tieren im Norden, die ein neues Zuhause suchen. Allerdings hat er es nicht ganz so leicht, eine neue Bleibe zu finden, denn: Paul hat Herpes. Für andere Schildkröten ist das Virus hochgradig ansteckend, auf Menschen ist es aber nicht übertragbar.
Herpes ist unheilbar

Weil Pauls Krankheit so ansteckend ist, muss er entweder in seinem neuen Zuhause alleine wohnen oder eine Wohngemeinschaft mit Schildkröten aufmachen, die auch mit Herpes infiziert sind. Die Krankheit ist leider nicht heilbar. Zurzeit ist der Herpes bei Paul passiv vorhanden, aber ohne Symptome. „Das heißt, wenn sein Immunsystem geschwächt wird, könnte er ausbrechen“, heißt es aus dem Tierheim. Möglich wäre auch, dass Paul aufgrund seiner Krankheit keinen Winterschlaf hält. Bricht das Virus aus, kann er zu Fressunlust oder Nasenausfluss führen, Paul apathisch werden lassen und im schlimmsten Fall auch tödlich sein. Es kann aber auch sein, dass das Virus nie ausbricht und Paul noch 50 schöne Schildkrötenjahre bevorstehen.
So sollte die neue Bude aussehen
Damit Paul artgemäß gehalten werden kann, braucht er eine naturnahe, große Freilauffläche in einem Außengehege. Die sollte mit verschiedenen Sträuchern und Pflanzen, wie z.B. Lavendel, Salbei, Thymian, Bohnenkraut oder Malve bepflanzt werden. Auch Findlinge und hohe Erdhügel sollte es geben - denn Pauls Panzer will schließlich gesonnt werden. Und natürlich darf auch ein verantwortungsbewusster Zweibeiner nicht fehlen, der Paul gut hegt und pflegt. Hat Paul Ihr Herz schon erobert? Dann melden Sie sich beim Hamburger Tierschutzverein unter: kontakt@hamburger-tierschutzverein.de (cgo)