Junge soll bereits versucht haben, einen anderen Jungen zu töten

Polizei observiert Teenager rund um die Uhr: Will Leon A. Kinder entführen?

Hier im Kinder- und Jugendnotdienst in Hamburg lebt Leon A. aktuell. Ab sofort er er 24 Stunden betreut.
Hier im Kinder- und Jugendnotdienst in Hamburg lebt Leon A. aktuell. Ab sofort soll er 24 Stunden rund um die Uhr überwacht werden.
RTL

Wie gefährlich ist dieses Kind?
In Hamburg überwacht die Polizei einen 14-Jährigen rund um die Uhr. Denn Leon A. droht mit abscheulichen Verbrechen – und die Behörden nehmen seine Ankündigungen offensichtlich sehr ernst.

Leon hat versucht, Kind zu töten - Angst vor weiteren Verbrechen

07.06.2023, Hamburg: Andy Grote (SPD), Innensenator und Sportsenator von Hamburg, spricht auf einer Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft im Hamburger Rathaus. Foto: Georg Wendt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Andy Grote (SPD) ist der Innensenator Hamburgs.
sei, dpa, Georg Wendt

Leon A. ist erst 14 Jahre alt. Doch er soll schon beinahe jemanden getötet haben. Anfang Juni steht er wegen versuchten Totschlags vor Gericht. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, war dem Jungen vorgeworfen worden, einen Gleichaltrigen an einen Baum gefesselt, mit Folie umwickelt und stranguliert zu haben. Ein Gericht spricht Leon A. am 7. Juni frei. Begründung: Das Opfer sei nicht glaubwürdig gewesen. Die Staatsanwaltschaft ist in Revision gegangen. Leon A. kommt nach dem Freispruch aber erstmal aus der Untersuchungshaft frei – obwohl er auch dort mehrfach Menschen verletzt haben soll.

„Wir versuchen, mit aller Kraft hier eine Lösung zu finden, mit diesem schon sehr besonders schwierigen und auch vermutlich gefährlichen Jugendlichen umzugehen.“ Das sind die Worte von Hamburgs Innenminister Andy Grote auf der Landespressekonferenz am Dienstagmittag (20. Juni). Die Behörden scheinen dem 14-Jährigen hilflos gegenüberzustehen – während Leon A. Eltern in der ganzen Stadt in Angst und Schrecken versetzt.

Wie RTL jetzt aus Behördenkreisen erfahren hat, wird der Teenager ab sofort 24 Stunden täglich überwacht. „Die Polizei ist jetzt mit beteiligt, zur Gefahrenabwehr und laufenden engen Begleitung dieses Jugendlichen“, so Grote.

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Was wir über Leon A. wissen

Der Junge ist Deutscher und lebt in einer Einrichtung des Kinder- und Jugendnotdienstes in Hamburg. Dort landen unter anderem Kinder, die aus schwierigen Verhältnissen geholt werden oder vorübergehend woanders untergebracht werden müssen. Und dort kann der 14-Jährige ein- und ausgehen. Und das, obwohl sich viele vor ihm fürchten.

Wie geht es weiter mit Leon A.?

Warum ist der Junge noch nicht in einer geschlossenen Einrichtung? Laut Pressemitteilung des Senats werde Leon A. ununterbrochen durch das Familieninterventionsteam (FIT) der Stadt betreut. Außerdem versichert die Sozialbehörde, dass die Hamburger Jugendhilfe federführend mit allen beteiligten Akteuren der Stadt (...) eng und vertrauensvoll zusammenarbeite. „Um sowohl die Betreuung des 14-jährigen Jungen lückenlos sicherzustellen, als auch ein gutes soziales Miteinander aller zu gewährleisten, die mit dem Jungen in Berührung kommen“, so die Behörde weiter.

Was das konkret heißt, dazu will sich der Familienausschuss der Bürgerschaft in einer Sondersitzung am Donnerstag (22. Juni) beraten. Dann wird auch die Senatorin über den Fall Leon A. sprechen. (jsa/ rsa/ dpa)

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