Rauchen aufgeben: Halten Nikotinpflaster und Co. was sie versprechen?
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Nikotinpflaster, -Inhaler, -Kaugummi und -Tablette sollen angeblich helfen
Nikotinersatzpräparate wie Nikotinpflaster oder -kaugummis können dabei helfen, sich das Rauchen abzugewöhnen. Das geht aus wissenschaftlichen Studien hervor. Doch wie wirken die Ersatzstoffe in unserem Körper? Gibt es Nebenwirkungen und wie wahrscheinlich ist ein Rückfall?
Das Verbrauchermagazin Ökotest hat zehn gängige Präparate gegen die Sucht nach Tabak untersucht, darunter auch Nikotinpflaster. Zu welchen konkreten Ergebnissen das Verbrauchermagazin Ökotest gekommen ist, erfahren Sie oben in unserem Video-Beitrag.
Ökotest: Fünf von 10 Mitteln zur Raucherentwöhnung "sehr gut"
Das Verbrauchermagazin Ökotest hat zehn gängige Präparate gegen die Sucht nach Tabak untersucht.Dabei ging es nicht nur um die Frage, wie wirksam die Mittel die Raucherentwöhnung unterstützen, sondern auch darum, festzustellen, wie schädlich die weiteren Inhaltsstoffe dieser Präparate sind.
Die gute Nachricht: Fünf der Mittel schnitten im Test mit 'sehr gut‘ ab. Vier kamen auf ein 'befriedigend' und nur eines war lediglich 'ausreichend‘. Dabei war der maßgebliche Wirkstoff in allen Produkten der gleiche: Nikotin. Auch die Anwendungsform gab nicht den Ausschlag für positivere oder negativere Bewertungen.
Die schlechte Nachricht: Manche Produkte enthielten gesundheitlich bedenkliche Hilfsstoffe. Zu welchen konkreten Ergebnissen das Verbrauchermagazin Ökotest gekommen ist, erfahren Sie im Video.
So funktionieren Nikotinersatzpräparate
Mit dem Rauchen aufhören und endlich Nichtraucher sein – der Traum vieler Menschen. Laut Statista gab es 2016 gut 18 Millionen Raucher in Deutschland – das ist fast jeder vierte Bundesbürger. Zwar soll die Tendenz, zur Zigarette zu greifen, bis zum Jahr 2025 auf etwa 16 Millionen sinken. Aber wir wissen doch alle: Rauchen schadet immens unserer Gesundheit und ein Rauchstopp mit Hilfsmitteln wie Nikotinpflastern ist deshalb mehr als ratsam. Wer will schon gelbe Finger, schlechte Zähne und im schlimmsten Fall Lungenkrebs? Doch wie funktionieren Nikotinersatzpräparate eigentlich?
Nikotinpflaster: Anwendung und Wirkung
Wenn Sie Nichtraucher werden wollen und sich für eine Ersatztherapie mit Nikotinpflaster entschieden haben, können Sie zunächst zwischen drei Stärken wählen, je nachdem ob das Pflaster zehn, 20 oder 30 pro Tag gerauchte Zigaretten ersetzen soll.
Kleben Sie das Pflaster morgens, nachdem Sie sich im Bad fertiggemacht haben, auf die Haut. Dabei ist es wichtig, dass die Haut an der Aufklebestelle sauber, trocken, unbehaart und gesund ist. Geeignete Stellen sind Bauch, Rücken, Brust oder Oberarm. Drücken Sie das Pflaster 15 Sekunden lang fest auf die gewählte Hautpartie, damit es gut hält. Das Pflaster muss jeden Tag gewechselt werden. Achten Sie darauf, dass Sie beim Aufkleben immer eine andere Hautstelle wählen.
Das Nikotinpflaster gibt täglich über einen Zeitraum von 16 bis 24 Stunden den Wirkstoff Nikotin in Ihren Blutkreislauf ab. Genau wie bei anderen Nikotinersatzpräparaten sorgt dies dafür, dass Ihr Rauchverlangen und die verschiedenen Entzugssymptome gedämpft werden. Dabei kann es 30 bis 60 Minuten dauern, bis der notwenige Nikotinspiegel im Körper hergestellt wurde.
Außerdem soll der Körper durch das Ersatzpräparat lernen, gewisse Situationen und Verhaltensweisen, die gewohnheitsmäßig mit Rauchen einhergingen, von dem Laster zu entkoppeln. So sollen Reizsituationen vermiedenen werden, in denen normalerweise der Drang, eine Zigarette zu rauchen, aufkommt. Das Pflaster wird ausschleichend angewandt, sprich die höchste Pflasterstärke wird vier bis sechs Wochen verwendet und die mittlere sowie die geringste jeweils nur noch zwei Wochen lang.
Nebenwirkungen: Eventuell kann es zu Hautreizungen oder Juckreiz kommen. Bei Allergien oder Hauterkrankungen wird von einer Anwendung abgeraten.
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Alternativen zum Nikotinpflaster
Sicherlich sind Nikotinpflaster die bekannteste Methode, um endlich Nichtraucher zu werden. Doch gibt es in Sachen Nikotinersatztherapie auch noch andere Möglichkeiten:
Nikotinkaugummi
Es gibt sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Stärken. Das enthaltene Nikotin gelangt über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf. Hierbei dauert es nur etwa 15 bis 30 Minuten, bis ein wirksamer Nikotinspiegel im Körper erreicht ist.
Wichtig: Langsam und vorsichtig kauen, da es sonst zu Reizungen der Mund- und Magenschleimhaut kommen kann. Nicht länger als 12 Wochen anwenden.
Nikotinlutschtabletten
Sie lösen sich unter der Zunge auf und sind, ähnlich wie das Nikotinpflaster, in drei Stärken erhältlich. Wie beim Nikotinkaugummi gelangt auch hier der Wirkstoff über die Mundschleimhaut in die Blutbahn. Nicht länger als 12 Wochen einnehmen.
Nikotin-Inhaler
Besteht aus Mundstück und auswechselbaren Nikotin-Patronen. Ähnliche Handhabung wie beim Rauchen einer Zigarette – was unter Umständen das Suchtverhalten unterstützt, statt es zu verringern. Auch der Inhaler sollte nicht länger als 12 Wochen verwendet werden.
Welcher Nikotinersatz bei Ihnen am wirkungsvollsten ist, müssen Sie selbst testen. Sprechen Sie im Vorfeld mit einem Arzt. Er wird Sie beratend unterstützen und kann Ihnen gegebenenfalls noch weitere Möglichkeiten aufzeigen.
E-Zigarette
Im Gegensatz zum Nikotin-Inhaler besitzt eine E-Zigarette keine Arzneimittelzulassung und darf deshalb auch nicht von den Herstellern als Mittel zur Rauchentwöhnung angepriesen werden. Fakt ist allerdings, dass E-Zigaretten in vielen Fällen von Nutzern zu genau diesem Zweck eingesetzt werden.