Wer tote Tiere entdeckt, bitte melden!

Großes Fischsterben durch Starkregen: Gewässer werden zur tödlichen Gefahr für Tiere

ARCHIV - 13.08.2018, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Ein verendeter Fisch liegt an einem Strand des Salbker Sees. Die heißen Temperaturen sollen in dem See zu einem akuten Sauerstoffmangel geführt haben, weshalb die Tiere verendeten. In den vergangenen fünf Jahren hat es in Sachsen-Anhalt mehr als 70 Fälle von Fischsterben gegeben. (zu dpa: «Mehr als 70 Fälle von Fischsterben in den vergangenen Jahren») Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Starkregen führt zu Fischsterben in Cuxhaven und Wesermarsch. (Symbolfoto)
kdg dna mre, dpa, Klaus-Dietmar Gabbert

Es ist ein erschreckender Anblick an einigen Seen und Flüssen momentan: Viele Fische sterben gerade in unseren Gewässern. Jetzt melden die Landkreise Cuxhaven und Wesermarsch (Niedersachsen) auffallend viele tote Tiere im Wasser. Was steckt dahinter?

Starkregen: Tödliche Gefahr für Fische

Wegen des Starkregens in den vergangenen Tagen und Wochen sei viel Wasser von landwirtschaftlichen Flächen, aber auch aus Siedlungs- und Gewerbegebieten in die Entwässerungsgräben und von dort in die Gewässer geflossen. Dadurch seien auch viele Nährstoffe ins Wasser gekommen, die dort zersetzt werden und dafür sehr viel Sauerstoff verbrauchen. Der Sauerstoffmangel führe dann zum Fischsterben.

Nicht nur Landkreise, sondern auch Großstädte sind betroffen

Aktuell sind in Niedersachsen die Flüsse Rohr, Lune und Geeste sowie im Kreis Wesermarsch das Gebiet um Stedingen betroffen. Hier sei das Fischsterben besonders auffällig, teilen die Kreise am Donnerstag (17. August) mit. Nur zwei Tage zuvor meldete der Landkreis Osterholz zahlreiche tote Fische im Flusslauf der Hamme sowie in weiteren Gewässer. Aber auch in Großstädten wie Berlin sterben Fische in den Kanälen. Überall hatte es zuvor stark geregnet.

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Schmierige Schicht auf Gewässern

Auf der Wasseroberfläche an einigen der vom Fischsterben betroffenen Gewässerabschnitte falle eine schmierige Schicht auf. Dabei handele es sich nicht um Öl, sondern um sogenannte Huminstoffe, eine organische, sich zersetzende Bodensubstanz. Die Messwerte der anderen Substanzen, wie Nitrat, Nitrit, Ammonium und Sulfat sind den Angaben zufolge im Kreis Cuxhaven bislang unauffällig.

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Auffälligkeiten sollen gemeldet werden!

Die toten Fische sollen dort über die Gemeinden entsorgt werden. Wer außerhalb ausgewiesener Badestellen jetzt in natürlichen Gewässern baden oder schwimmen möchte, sollte schauen, ob dort bereits Fische gestorben sind und diese dann lieber nicht betreten.

Wer auffallend mehrere tote Fische in einem Gewässer bemerkt, sollte es bitte melden, so der Landkreis Wesermarsch. (dpa/nid)

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