Schüler soll Reizgas auf den Fluren versprüht haben

Großeinsatz an Bielefelder Schule: 52 Jugendliche klagen über Schmerzen beim Atmen

11.05.2022, Nordrhein-Westfalen, Bielefeld: Einsatzfahrzeuge vom Rettungsdienst Bielefeld stehen vor der Schule. Ein Jugendlicher soll in einer Bielefelder Gesamtschule Pfefferspray versprüht und damit Schüler leicht verletzt haben. Diese hätten über Beschwerden geklagt und seien vor Ort untersucht worden, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Vier von ihnen seien vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht worden. Foto: Nord-West-Media TV/NWM/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Reizgasalarm an Gesamtschule
nic, dpa, Nord-West-Media TV

An einer Schule in Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) kam es am Mittwoch-Nachmittag zu einem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr. Kurz vor Schulschluss klagten plötzlich 52 Schülerinnen und Schüler über Schmerzen beim Atmen, tränenden Augen und weitere Beschwerden. Offenbar hatte ein Jugendlicher im Gebäude Reizgas versprüht.

Polizei hat Täterbeschreibung des Jugendlichen, der Reizgas versprüht haben soll

Die Polizei geht davon aus, dass einer der Schüler Pfefferspray mit in die Gesamtschule im Stadtteil Quelle gebracht hatte. Das Reizgas versprühte er dann auf den Fluren. Eine Beschreibung des Verdächtigen liege vor, er sei aber noch nicht identifiziert worden. Fest steht aber jetzt schon: Ein harmloser Schuljungen-Streich war das nicht: 52 Sechst- und Siebtklässler wurden leicht verletzt. Die meisten Betroffenen seien vor Ort untersucht worden. Vier Schüler wurden vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht.

Sollte der Schuldige ermittelt werden, dürfte dieser Einsatz ziemlich viel von seinem Taschengeld verschlingen. Denn allein die Feuerwehr rückte mit 116 Einsatzkräften an. Dazu mehrere Notärzte, Gefahrgutspezialisten, ein Hubschrauber und die Polizei. Wegen der vielen Opfer wurde Großalarm ausgelöst.

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Nicht die erste Reizgas-Attacke an Gesamtschule in Bielefeld

Laut der Feuerwehr sollen die Lehrer der beiden betroffenen Klassen vorbildlich gehandelt haben. Sie hätten sofort alle Fenster geöffnet, die Jugendlichen in die benachbarte Mensa geführt und so möglicherweise noch Schlimmeres verhindert. Laut „Radio Bielefeld“ war auch die Straße vor der Schule Stundenlang gesperrt. Erst im Januar soll es laut dem Sender in derselben Schule eine Reizgas-Attacke gegeben haben. Damals habe es zwei Verletzte gegeben.

Die verletzten und aufgelösten Jugendlichen wurden untersucht und versorgt und dann von ihren besorgten Eltern abgeholt. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. (jgr)