Pfefferspray: DAS müssen Sie über das Reizmittel wissen!
Pfefferspray: SO gefährlich ist das Reizmittel wirklich
Es klingt verlockend: Ein Sprühstoß aus der Pfefferspray-Dose und schon ist der Angreifer außer Gefecht gesetzt. Aber ist das wirklich so? Und wie wirkt Pfefferspray? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Was steckt in Pfefferspray drin und wie wirkt es?
Pfefferspray beinhaltet den Wirkstoff Oleoresin Capsicum (OC), der aus der Schale von Chili- und Pfefferschoten gewonnen wird. OC führt zu einer heftigen Stimulation unserer schmerzempfindenden Sinneszellen. Kommen Schleimhäute mit Pfefferspray in Kontakt, treten sofort Schwellungen auf, die bis zu 45 Minuten anhalten können, ohne die Schmerzintensität zu verlieren.
Die Reizung der Augenschleimhaut bewirkt das sofortige Schließen der Augenlider für bis zu zehn Minuten. Das Auge reagiert mit einem Abwehrmechanismus, der starken Tränenfluss verursacht. In manchen Fällen kommt es sogar zu einer vorübergehenden Erblindung (für 15 bis 30 Minuten). Die Atemwege verengen sich und es kommt zu Hustenanfällen mit Atemnot und Kreislaufbeschwerden. Betroffene Hautstellen sind gereizt und Betroffene spüren heftiges Brennen und Juckreiz.
Ist Pfefferspray gefährlich?
In seltenen Fällen kann der Kontakt mit Pfefferspray tödlich sein - besonders wenn Asthmatiker und Menschen, die unter Einfluss von Kokain stehen, mit dem Wirkstoff in Kontakt kommen. Der Pfefferspray-Wirkstoff Capsaicin steht nämlich in Wechselwirkung mit Kokain und verstärkt dessen Wirkung um ein Vielfaches, weshalb aus einer nicht-tödlichen Dosis des Rauschmittels eine tödliche Dosis werden kann.
Ist die Benutzung von Pfefferspray eigentlich legal?
Aus Angst vor Übergriffen in der Öffentlichkeit, legen sich immer mehr Deutsche ein Pfefferspray zu. Bei der Benutzung gibt es allerdings einiges zu beachten. So ist es beispielsweise nach § 27 Abs. 1 Versammlungsgesetz verboten, Pfefferspray bei öffentlichen Veranstaltungen und Versammlungen mitzuführen. Darunter fallen auch Demonstrationen, Public-Viewing-Veranstaltungen oder Konzerte.
In Deutschland wird Pfefferspray als Abwehrmittel gegen Tiere verkauft, der Einsatz gegen Menschen ist verboten und gilt als gefährliche Körperverletzung. Nur bei einem Angriff darf das reizende Spray gegen den Angreifer als Mittel der Notwehr eingesetzt werden. Deshalb muss auf Pfefferspray-Sprühdosen immer der Hinweis 'Nur zur Tierabwehr‘ aufgedruckt sein.
Generell dürfen in Deutschland Kinder ab 14 Jahren Pfefferspray besitzen. In den Niederlanden, Griechenland, Luxemburg, Belgien und Norwegen zählt Pfefferspray zu verbotenen Waffen und ist illegal. In anderen Ländern wie Schweden und Portugal, dürfen Menschen Pfefferspray nur mit einer Waffenerlaubnis besitzen.
In unserem Video erklären wir, was Sie beim Kauf und bei der Verwendung von Pfefferspray unbedingt beachten müssen.