Horrornachricht zu Weihnachten

Arztpraxis verschickt Krebsdiagnose statt Weihnachtswünsche an Patienten

Fabian Strauch
In England gingen die Weihnachtsgrüße eines Krankenhauses nach hinten los. Denn statt einem Ho-Ho-Ho wurden den Patienten versehentlich Krebsdiagnosen zugestellt.
deutsche presse agentur

Einen Tag vor Weihnachten will das Ärztezentrum „Askern Medical Practice“ in England seinen Patienten eigentlich per SMS ein paar nett gemeinte Weihnachtswünsche übermitteln – und verschickt stattdessen eine positive Krebsdiagnose. Ein Schock für die Patienten, denen die Nachricht auch nach der Richtigstellung des Zentrums noch immer schwer im Magen liegt.

Lungenkrebs statt Weihnachtswünsche

Sie habe sich bis auf die Zähne krank gefühlt und sei zusammengebrochen. So erzählt Sarah Hargreaves von dem Moment, als sie die SMS des Ärztezentrums Askern in Doncaster, in England erhalten hat. „Mir war gerade ein Leberfleck entfernt worden und ich wartete auf das Ergebnis der Untersuchung. Ich war im Krankenhaus, weil mein Abstrich nicht normal war“, erzählt Hargreaves der britischen „BBC“.

Laut der britischen Zeitung „The Sun“ sei hunderten der etwa 8.000 Patienten des Zentrums mitgeteilt worden, dass sie einen „aggressiven Lungenkrebs mit Metastasen“ haben. Das zeigt auch ein Screenshot der Nachricht, der mehreren englischen Zeitungen vorliegt. Ein paar Zeilen unter der Schockdiagnose blinkt ein Link zu einem Formular auf, mit dem die Betroffenen sich Hilfe holen können.

Doch dann stellt sich heraus: Die Nachricht ist irrtümlich verschickt worden. Eigentlich habe die Praxis ihren Patienten frohe Weihnachten wünschen wollen. Die richtigen Weihnachtsgrüße kommen erst eine Stunde später bei den Betroffenen an. „Bitte entschuldigen Sie die vorige Nachricht“, heißt es in einem weiteren Screenshot, „die Nachricht wurde irrtümlich gesendet. Eigentlich sollte dort stehen: Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten und ein frohes, neues Jahr. Bei einem Notfall kontaktieren Sie bitte 111.“

Patienten rasen panisch zur Praxis

Mehrere Patienten seien nach der ersten SMS zur Praxis gefahren, in der Hoffnung, einer der Ärzte könne etwas Licht ins Dunkeln bringen – vergeblich. Viele haben sich laut dem „Telegraph“ gefragt, wieso eine solch sensible Diagnose überhaupt per SMS verschickt werde und ob das überhaupt legitim sei.

Lese-Tipp: "Sie waren Seelenverwandte": Paar stirbt innerhalb von zwölf Stunden an Krebs

Auch Carl Chegwin, der zusammen mit seiner Mutter die Nachricht erhielt, äußert sich gegenüber der „BBC“ verärgert. "Es hat mich völlig überrascht. Es kommt nicht oft vor, dass ich zum Arzt gehe und dann heißt es aus heiterem Himmel: Krebs“, erzählt er der Zeitung. "Sie haben den Leuten ein paar Tage vor Weihnachten gesagt, dass sie Lungenkrebs im Endstadium haben. Das können die doch nicht machen!“ Die Nachricht sei genug, um jemanden zu brechen. „Wer so eine Massennachricht verschickt, dem würde ich nicht einmal zutrauen, den Müll zu leeren!“

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Im Video: Bilderbuch klärt Kids über Krebs auf

Patientin stinksauer: "Eine Schande!"

Der 57-jährige Chris Reed berichtet der „Sun“, dass seine Partnerin beim Lesen der SMS in Tränen ausgebrochen sei. Er habe ebenso versucht, die Praxis telefonisch zu erreichen und sei später dorthin gerast, um sein Ergebnis checken zu lassen – er sei negativ. „Von ‘Sie haben Lungenkrebs’ zu ‘Frohe Weihnachten’ innerhalb einer Stunde“, sagt er der Zeitung. „Unglaublich.“ „Eine Schande“, findet auch Patientin Kerry Marie.

Lese-Tipp: Unglaublich! Frau bekommt Krebsdiagnose und wird noch am selben Tag geheilt

Sowohl die „BBC“ als auch „The Sun“ haben versucht, die Praxis für eine Stellungnahme zu erreichen. Ein Sprecher des Zentrums habe der BBC jedoch gesagt, dass aktuell niemand für ein Statement zur Verfügung stehe. (jbü)