Seltenes SteißbeinteratomGrößer als das Baby selbst! Mädchen kommt mit Zwei-Kilo-Tumor zur Welt

Happy End nach dramatischer Diagnose! Bei einem Baby in Australien hatte sich im Mutterleib ein sehr seltener Tumor gebildet, die Überlebenschancen des kleinen Mädchens standen mit 25 bis 40 Prozent denkbar schlecht. Doch einem Ärzteteam gelang es, das Leben des per Operation zur Welt gebrachten Frühchens zu retten, wie der TV-Sender 9news berichtet.
Steißbeinteratom: Überlebenschance von 25 bis 40 Prozent
Baby Saylor Thomson aus Brisbane kommt mit einem Gewicht von nur 1,025 Gramm auf die Welt – aber mit einem doppelt so schweren Tumor an der winzigen Wirbelsäule. Die Geschwulst war bereits bei einer Ultraschalluntersuchung in der 20. Woche entdeckt worden, die Prognosen der Ärzte sind zunächst niederschmetternd: Sie geben dem Baby eine Überlebenschance von lediglich 25 bis 40 Prozent.
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Ein Steißbeinteratom, medizinisch Sacrococcygeal-Teratom genannt, ist ein Tumor, der aus dem Steißbein eines Babys wächst, er tritt bei einer von 40.000 Lebendgeburten auf. Gynäkologie-Professor Sailesh Kumar vom Mater Mothers’ Hospital erzählt dem australischen Sender, Saylors Tumor sei der größte gewesen, der jemals bei einem Baby dieser Größe im Krankenhaus festgestellt wurde.
Arzt: „Tumor war extrem groß und sehr komplex“
Kumar leitet bei Saylors schwieriger Geburt ein Team aus 25 Chirurgen, Neonatologen, Anästhesisten, OP-Personal, Krankenschwestern und Hebammen. Gegenüber dem australischen TV-Sender erklärt der Mediziner: „Saylors Tumor war extrem groß und sehr komplex, er erstreckte sich bis in ihr Becken und ihren Bauchraum. Viele dieser Babys überleben die Schwangerschaft nicht.“ Im Wesentlichen würden solche Geschwulste wie ein großes Blutgefäße-Nebenventil funktionieren, durch das viel Blut zum Herzen zurückfließe. Die Gefahr: „Bei einigen Babys kann das Herz dieses zusätzliche Volumen nicht verkraften, und es kommt zu einer Herzinsuffizienz“ weiß Prof. Kumar.
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Sechsstündige Mammutoperation
Kurz nach der Geburt beginnen die Ärzte mit der sechsstündigen Mammutoperation an dem winzigen Neugeborenen, um den Tumor zu entfernen. Dr. Peter Borzi, ein Neugeborenen- und Kinderchirurg am Mater Mothers’ Hospital und am Queensland Children’s Hospital, führt den Eingriff durch. Saylor habe während des Eingriffs fünf Bluttransfusionen benötigt, sei aber „stark und widerstandsfähig“ gewesen, so Dr. Borzi. „Mit der Hilfe der Teams des Mater Mothers’ Hospital und des Queensland Children’s Hospital hat sie sich fantastisch erholt“, erzählt er.
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Saylor hat ordentlich Gewicht zugelegt
Zehn Tage nach der Geburt können die Eltern ihre Tochter zum ersten Mal im Arm halten. „Als die Sozialarbeiterin und die Chirurgen zum ersten Mal zusammenkamen, um uns mitzuteilen, dass sie aufgrund der Frühgeburtlichkeit und des Tumors kaum eine Chance hatte, zu überleben, habe ich hysterisch geweint“, erzählt Mutter Rachel Thomson. „Saylor in meinen Armen halten zu können und zu wissen, dass sie es geschafft hat, ist etwas ganz Besonderes.“
Laut Saylors Ärzten hat die Kleine seit ihrer Geburt immer mehr an Gewicht zugelegt, mittlerweile wiege sie fast drei Kilogramm, heißt es. Die Thomsons erzählen ihre Geschichte, um auf den Weltfrühgeborenentag am 17. November aufmerksam zu machen, gleichzeitig wollen sie auf diese Weise dem Krankenhaus ihren Dank ausdrücken. Eine wunderbare Geschichte, die ganz vielen Eltern Hoffnung macht. (ija)


