Empörung über Grabschänder

Unbekannte fahren Schlitten auf Massengrab in KZ-Gedenkstätte Buchenwald

Buchenwald
Massengrab in Gedenkstätte Buchenwald mit Schlittenspuren

Unbekannte sind auf einem Hügel in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar Schlitten gefahren. Gegen sie wurde Anzeige wegen Störung der Totenruhe erstattet.

Jetzt ermittelt die Kripo

Die Gedenkstätte des früheren KZ Buchenwald mit dem Glockenturm und der Cremer-Plastik, aufgenommen am Mittwoch (10.09.2008) bei Weimar. Vor 50 Jahren im September 1958 wurde die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald mit einem Staatsakt der DDR
Die Gedenkstätte des früheren Konzentrationslagers Buchenwald mit dem Glockenturm. Den Hügel mit einem Massengrab unterhalb der Stelle missbrauchten Unbekannte jetzt zum Schlittenfahren.
ms/hg, picture-alliance/ dpa, Martin Schutt

Derartiges Verhalten „verbietet nicht nur der Anstand, auch die Hausordnung der Gedenkstätte“, teilte die Polizei mit. Sie sucht nun Zeugen.

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Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Sonntag oder Montag, Die Unbekannten seien mit einem oder mehreren Schlitten auf einem Massengrab heruntergefahren.

Gedenkstättenleitung twittert Foto mit Schlittenspuren

Das Grab liegt unterhalb des Glockenturms. Die Gedenkstättenleitung twitterte ein Foto, dass die Schlittenspuren im spärlichen Schnee zeigt.

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Zeugen, die Hinweise geben können, werden gebeten sich bei der Polizei in Weimar unter 03643-8820 oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.

Im Konzentrationslager Buchenwald und seinen Außenlagern wurden zwischen 1937 bis kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs rund 280.000 Menschen von den Nationalsozialisten gefangen gehalten und gequält. Mehr als 56.000 wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten und pseudowissenschaftlichen Experimenten. (uvo)