Lippenbekenntnisse und nackte Tatsachen bei "Germany's next Topmodel"
GNTM Kolumne Folge sechs: Augen auf beim Lippen-Kauf, sonst wird hart geschmollt!
von Claudia Spitzkowski
In GNTM-Folge sechs erfahren wir endlich, warum es für die schmollmundige Elsa so hart ist, bei Shootings zu lächeln. Hier versteckt sich ein toller Wortwitz, der zündet aber erst später, versprochen. Außerdem geht es zu wie im Gefängnis, und Heidi Klums Models müssen beweisen, dass sie nicht nur schön, sondern auch schlau sind. Wäre da nur nicht der Produktions-Praktikant gewesen…
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In der Modebranche kommt es nicht auf Maße an - und die Erde ist eine Scheibe
Wer gedacht hat, dass das große Umstyling letzte Woche Heidi Klums GNTM-Kandiatinnen endlich bereit gemacht hat für die große weite Modewelt, der irrt. Die Haare sitzen jetzt zwar, aber ohne Sedcard wird das nichts mit der großen Fashion-Karriere. Das weiß auch Selma: „Die Sedcard ist die Visitenkarte eines Models!“ Und diese Visitenkarte wird in Folge sechs geshootet.
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Während Heidis Meeedchen in den letzten Staffeln zumindest noch in hautfarbenen Outfits für ihre Sedcards posieren durften, fallen in GNTM-Staffel 18 fast alle Hüllen. Bis auf einen Slip. Ihre Blöße dürfen die Nachwuchs-Models hinter einer Tafel verbergen, auf der ihre Maße stehen.
„Wie im Gefängnis“, witzelt Heidi über diese Model-Mugshots. Irgendwie bleibt einem bei dem Spruch das Lachen ein klitzekleines bisschen im Halse stecken.
Damit auch alles seine Richtigkeit hat, werden die Meeedchen vor dem Shooting vermessen. „Aber eigentlich ist egal, welche Maße man hat“, erklärt Selma, „denn es kommt auf die Ausstrahlung an, ob man wandelbar ist, auf die unterschiedlichen Gesichtsausdrücke.“ HAHAHAHAHAHA… ‘Tschuldigung. Da habe ich mich doch fast an meinen Chips verschluckt. Es kommt in der Modewelt also NICHT auf Maße an? Genau, und die Erde ist eine Scheibe.
Und weil die Maße, die die Meeedchen auf Englisch auf ihren Tafeln hochhalten, ja so egal sind, werde sie auch extra nochmal auf Deutsch eingeblendet. Ganz am Rande bemerkt: Hier wäre vielleicht eine Trigger-Warnung nicht so übel gewesen. Möchte ich wirklich wissen, ob jemand, der meine Körpergröße hat, zwei Konfektionsgrößen weniger als ich trägt? Nö. Darauf noch eine Handvoll Chips. Für die übrigens im Split-Frame geworben wird. Heidi hat Humor.
Elsa macht bei GNTM ein - wortwörtlich - knallhartes Lippenbekenntnis
Da soll noch einer sagen, dass GNTM kein Bildungsfernsehen ist. In Folge sechs habe ich zum Beispiel gelernt, dass ich mir neue Lippen besser nicht in Russland kaufe. Also, generell würde ich aktuell nichts in Russland kaufen wollen, aber von russischen Fillern sollte man offenbar definitiv die Finger lassen. Es sei denn, man möchte nicht nur eine dicke Lippe riskieren, sondern auch eine harte.
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Die ewig schmollende Elsa kann sich beim Sedcard-Shooting nämlich nicht locker machen. Sich nicht und ihren Mund schon gar nicht. Und das liegt nicht an ihr, wie sie Heidi und Fotografin Vicky Lawton ausführlich erklärt: „Nee, das ist was anderes, ich habe mir die Lippen machen lassen. Das Material kommt aus Russland. Die Lippen sind hart, wenn ich da von oben drauf drücke.“
Während ich mich noch frage, was genau sich Elsa in die Lippen hat stopfen lassen (Korken von Wodkaflaschen? Kiesel vom Roten Platz?) und überlege, ob man(n) beim Küssen einfach an ihr abprallt, schafft sie es zumindest, das Shootout gegen fünf andere Wackel-Kandidatinnen zu überstehen. Um eine Lippenbreite sozusagen. Jülide muss gehen. Die Freude ist Elsa zwar nicht wirklich anzusehen, aber zumindest wissen wir jetzt auch, woran das liegt. Lächeln ist für sie halt einfach hart – wortwörtlich.
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Beim Casting für das Dessous-Label „Intimissimi“ dürfen sich die GNTM-Kandidatinnen zumindest oben herum wieder was anziehen. Allerdings nur BHs. Ganz kurz möchte man ja hoffen, dass Selma vorhin Recht hatte, als sie sagte, dass es nicht auf die Maße, sondern auf die Ausstrahlung ankomme. Am Ende bekommt aber die sehr schlanke Ida mit perfekten Modelmaßen und langen Haaren den Job. Was für eine Überraschung. Nicht.
Dass es beim Modeln aber wirklich nicht nur auf die Optik, sondern auch ein bisschen auf Grips ankommt, müssen die Meeedchen kurz darauf beim Entscheidungswalk beweisen. Denn dabei müssen sie nicht nur Laufen, sondern auch – schockschwere Not! – Quiz-Aufgaben lösen UND Buchstabieren. Und sich dann auch noch in der richtigen Reihenfolge mit ihren Buchstabenkleidern auf dem Laufsteg sortieren. Wir erinnern uns: In GNTM-Folge fünf waren Heidis Models schon überfordert, aufzustehen, wenn das Licht auf sie gerichtet wird. „Wir haben uns einfache Fragen ausgedacht“, erklärt Heidi aber glücklicherweise.
Hat sie dann aber doch nicht. Wer hat das berühmte kleine Schwarze erfunden, will sie nämlich unter anderem wissen – und blendet dazu das berühmte Bild von Audrey Hepburn aus „Frühstück bei Tiffany“ ein. Na, wer errät die Antwort, die ihre Meeedchen geben? Korrekt: Audrey Hepburn. Was NICHT korrekt ist, denn die ist Schauspielerin. Es war die berühmte französische Modedesignerin Coco Chanel. Warum allerdings Audrey als Beispielbild herhalten musste, die im Film ein schwarzes Kleid von Givenchy(!) trägt, versteht vermutlich nur der Produktions-Praktikant, dem wohl gesagt wurde: „Google mal irgendein ein schwarzes Kleid für das Beispielfoto“.
Einmal mit Profis arbeiten. Gebt mir ein P! Gebt mir ein U! Gebt mir ein H! PUH!
Rebecca Mir findet, dass Elsa so "versteinert" wirkt
Model, Moderatorin und Mama Rebecca Mir, die 2011 den zweiten Platz bei GNTM belegte, unterstützt Heidi übrigens bei der finalen Entscheidung. Ihr fällt bei Elsa auf, dass diese irgendwie „versteinert“ wirke (die Kiesel vom Roten Platz, ich hab es doch gesagt) und in deren Gesicht einfach „nichts passiert“. Auch Heidi kann sich nicht erklären, warum sich in Elsas Mimik bei Shootings und auf dem Catwalk „so wenig tut“. Dabei hat Elsa das doch beim Sedcard-Shooting wirklich ausführlich erklärt, ts.
„Ich würde dir ja auch so gerne helfen“, flötet Heidi. Ich glaube, da schwindelt sie allerdings ein bisschen, denn sie schmeißt Elsa direkt nach diesem Satz raus.
Ob diese traurig darüber ist oder sich insgeheim freut, mit ihrem nachwachsenden Echt-Pelz wieder heim nach Österreich zurück reisen zu können, ist Elsa leider nicht anzusehen. Aus Gründen.