EU-Gewürz-Studie schmeckt so gar nicht

Distel im Safran, Giftstoff in Kurkuma! Jede fünfte Gewürzmischung gepanscht

Gewürze
Eine Studie klärt über gepanschte Gewürze auf.
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Was wären unsere Lieblingsgerichte ohne Gewürze? Die Auswahl im Gewürzregal jedes Supermarkts ist gewaltig – von heimischem Bärlauch bis zu indischer Kurkuma können wir alles kaufen. Doch wie gut ist die Qualität der Gewürze in unseren Marktregalen? Laut einer aktuellen EU-Studie kann es sein, dass wir bei bestimmten Gewürzen gepanschte Ware zu uns nehmen.

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Studie liefert bedenkliche Erkenntnisse

Viele Gewürze auf dem Markt sind manipuliert. In einer EU-Studie haben Forscher unerwünschte zusätzliche Stoffe in Gewürzen gefunden. In der Untersuchung hatten Wissenschaftler Kräuter und Gewürze auf ihre Echtheit überprüft. Das erschreckende Ergebnis: Jedes fünfte war manipuliert, ganze 323 von 1.885 Proben.

Die Wissenschaftler testeten laut einer Mitteilung des „Bundesverbands der Lebensmittelkontrolleure Deutschland e.V.“ sechs verschiedene Kräuter: Pfeffer, Kreuzkümmel, Kurkuma, Safran, Paprika/Chili und Oregano. Die Gewürze waren zum Beispiel gestreckt, falsch deklariert und teilweise sogar mit gesundheitsschädlichen Stoffen vermischt worden.

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Im Oregano fanden die Wissenschaftler besonders oft Blätter vom Olivenbaum. Und teurer Safran wurde mit Distel gestreckt, wie die Wissenschaftler herausgefunden haben. In Kurkuma entdeckte das Forschungsteam sogar giftiges Bleichromat, ein auch als Chromgelb bekannter bleihaltiger Stoff. Doch wie kann das sein? Tatsächlich werden Gewürze in verschiedenen Ländern hergestellt und gelangen dann auf unseren Markt.

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Die Gewürze in der EU stammen oft aus Asien, Afrika, Lateinamerika und der Karibik. Die Lieferwege können also lang sein und durch mehrere Länder führen. Das könnte einer der Gründe sein, warum die Lieferketten nicht immer gut nachvollziehbar sind. Erst langsam wird mehr darauf geachtet, und Nachhaltigkeit sowie soziale Gerechtigkeit kommen in der Branche an. Mittlerweile hat auch die EU-Kommission den ersten EU-weiten Kontrollplan zur Überprüfung der Echtheit von Kräutern und Gewürzen veranlasst. Ein Schritt, der Verbrauchern hoffentlich nach und nach bessere Qualitätsstandards auf dem Gewürzmarkt sichert. (mjä)