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Gesundheitslexikon: Lunge

Warum ist die Lunge wichtig? Zentrum unseres Atmungssystems
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Warum ist die Lunge wichtig?

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Lunge: Gasaustausch auf 100 Quadratmetern

Die Lunge ist ein Atemorgan, das bei der Einatmung sauerstoffreiche Luft zu den Lungenbläschen transportiert. Dort wird der Sauerstoff ins Blut abgegeben und gleichzeitig gelangt Kohlendioxid, das sich als Stoffwechselendprodukt im Blut befindet, in die Lunge und wird abgeatmet.

Lage und äußerer Aufbau

Die Lunge liegt im Brustkorb, den sie zusammen mit der Leber und dem Herzen fast vollständig ausfüllt. Die oberen Spitzen befinden sich etwa in Höhe der Schlüsselbeine und die Basis liegt auf dem Zwerchfell auf. Die weitere Begrenzung bilden der Brustkorb, das Brustbein und die Wirbelsäule. Die Lunge besteht aus zwei Lungenflügeln, die mit einer dünnen Haut umgeben sind, dem Lungenfell, das mit den umgebenden Strukturen fest verbunden ist. Dadurch erhalten die beiden Lungenflügel ihre Kegelform. Sie umschließen das Herz im vorderen Bereich hinter dem Brustbein. Der rechte Lungenflügel ist in drei und der linke in zwei Lappen unterteilt, die sich weiter auffächern in zehn Segmente rechts und neun links. Die geringere Anzahl auf der linken Seite ist der Tatsache geschuldet, dass das Herz dort mehr Raum fordert.

Das Bronchialsystem

Die Luftröhre teilt sich in Höhe des vierten Brustwirbels in die beiden Hauptbronchien, die jeweils in den linken und rechten Lungenflügel münden. Sie verzweigen sich analog zum äußeren Aufbau in die Lappen- und Segmentbronchien. In weiteren Teilungsschritten bilden sich immer kleinere Äste von den Bronchien und Bronchiolen bis zu den Lungenbläschen (Alveolen). So entsteht der sogenannte Bronchialbaum. Die Bronchien sind mit glatter Muskulatur und Knorpelspangen ausgekleidet, die sie offen halten. Je kleiner die Strukturen des Bronchialsystems werden, desto dünner werden ihre Wände, die schließlich nur noch von ringförmigen Muskelfasern umschlossen werden und keine Knorpelanteile mehr besitzen.

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Funktion

Die Lunge hat als Atemorgan zwei Funktionen zu erfüllen, Luftleitung und Gasaustausch. Beim Einatmen gelangt sauerstoffreiche Luft über die äußeren Atemwege und die Luftröhre zu den Bronchien, von wo sie über das weitverzweigte System verteilt und zu den Alveolen transportiert wird. Eingeatmete Fremdpartikel werden durch die Schleimhaut aufgefangen und durch das Flimmerepithel und die Kontraktionen der glatten Muskulatur hinausbefördert und unbewusst verschluckt. Die Alveolen sind mit einem feinen Netz von mikroskopisch kleinen Blutgefäßen überzogen, in denen der Gasaustausch stattfindet. Sauerstoff gelangt von der Lunge ins Blut und wird zu den Zellen transportiert. Umgekehrt diffundiert Kohlenstoffdioxid aus dem Blut in die Lunge und wird abgeatmet. Die Einatmung ist ein aktiver Vorgang, der in Ruhe hauptsächlich vom Zwerchfell durchgeführt wird mit Unterstützung der äußeren Zwischenrippenmuskeln. Bei erhöhter Aktivität können weitere Muskeln beteiligt sein. Das Zwerchfell weitet den Brustkorb und die Lunge wird durch die Verbindung zwischen Lungen- und Rippenfell mit gezogen. Dadurch vergrößert sich ihr Volumen und es entsteht ein Unterdruck, der Luft in die Lunge saugt. Die Ausatmung ist in Ruhe passiv und geschieht durch die Retraktionskraft, die durch die vorherige Ausdehnung entstanden ist. Bei Anstrengungen oder eingeschränkter Lungenfunktion können die Ausatemhilfsmuskeln eingeschaltet werden.

Erkrankungen

Obstruktive Lungenerkrankungen wie die chronisch obstruktive Bronchitis, das Lungenemphysem oder das Asthma bronchiale sind dadurch gekennzeichnet, dass die Atemwege verengt oder verlegt sind. Bei restriktiven Erkrankungen ist die Ausdehnungsfähigkeit der Lunge durch die krankhafte Vermehrung und Vernarbung des Bindegewebes der Lunge eingeschränkt.

Lungenentzündungen (Pneumonien) werden meistens durch Bakterien (Pneumokokken) verursacht, seltener durch Viren oder Pilze. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Säuglinge und kleine Kinder sowie Patienten mit einer Schwächung der Immunabwehr. Lungenkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten in Deutschland. Rauchen ist der zwar vermeidbare, aber dennoch größte Risikofaktor.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.