Ausgebildete, staatlich geprüfte Geburtshelferin

Gesundheitslexikon: Hebamme

Gesundheitslexikon: Hebamme
Eine Hebamme ist nicht nur Geburtshelferin, sondern auch erste Ansprechpartnerin für die werdende Mutter
Machine Headz, iStockphoto

Hebamme – die gute Seele in der spannendsten Zeit des Lebens

Vom blauen Strich auf dem Schwangerschaftstest, über die ersten Tritte des Embryos, bis hin zur Geburt und später im Wochenbett durchlebt eine Frau die wohl aufregendste Zeit ihres Lebens. Dementsprechend ist diese Periode geprägt von Fragen, Zweifeln und kleinen oder großen Problemen. Die kompetente Begleiterin während der Schwangerschaft und danach ist die Hebamme.

Internationale Studien zeigen, dass der Einsatz einer Hebamme in der Schwangerschaft und während der Geburt einen positiven Einfluss auf Mutter und Kind hat. Laut Studien verringert die Anwesenheit einer Geburtshelferin die Wahrscheinlichkeit eines Dammschnittes sowie die Gabe von Schmerzmitteln während des Geburtsvorganges. Gleichzeitig sinkt das Risiko einer Frühgeburt um bis zu 23 Prozent.

So begleiten Hebammen durch die Schwangerschaft

In Deutschland kann die Geburtshelferin die Schwangerschaft feststellen, den Mutterpass ausstellen und alle Vorsorgeuntersuchungen (mit Ausnahme des Ultraschalls) durchführen. Im Falle von Unregelmäßigkeiten oder Komplikationen muss aber ein Gynäkologe zu Rate gezogen werden.

Zusätzlich bieten Hebammen die Möglichkeit, einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen. Dieser wird ab der 25. Schwangerschaftswoche empfohlen. Die werdenden Mütter erhalten Informationen über Abhilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden, über Gebärtechniken, den Ablauf der Geburt sowie wertvolle Tipps für das Wochenbett.

Unterstützung durch die Hebamme bei der Geburt

Laut dem Deutschen Hebammengesetz muss jede Geburt von einer Hebamme begleitet werden. Der Gebärenden steht es frei, sich bereits im Vorfeld die Betreuung einer bestimmten Geburtshelferin zu sichern, die dann auf Abruf bereitsteht. In Kliniken sind zudem angestellte Hebammen rund um die Uhr erreichbar. Während des Geburtsvorganges behält die Hebamme den Gesundheitszustand der Mutter und des Kindes im Auge und unterstützt die Gebärende in den Wehen.

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Hebamme und Wochenbett

Mit der Geburt warten auf die Hebamme weitere Aufgaben. Die Geburtshelferin kontrolliert in den ersten Lebenswochen das Abheilen des Nabels sowie die Gewichtszunahme und die Entwicklung des Babys. Im Fokus steht zudem die Mutter, bei der die Rückbildung der Gebärmutter und die Wundheilung eventueller Geburtsverletzungen überwacht werden. Ein wichtiger Teil des Angebotes ist zudem die Beratung in Still- und Pflegefragen sowie im Falle von psychischen Problemen in Verbindung mit der Geburt (Baby-Blues).

Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse

Einen Großteil der Hebammenkosten übernimmt die Krankenkasse. So sind etwa die durch die Hebamme durchgeführte Schwangerenvorsorge, eine persönliche Beratung (bis zu zwölfmal) sowie ein vorgeburtliches Aufklärungsgespräch inkludiert. Ebenfalls gedeckt ist ein Geburtsvorbereitungskurs in der Gruppe, auf Verordnung auch in Einzelstunden. Begleitet der werdende Vater die Mutter zur Geburtsvorbereitung, so müssen die Kosten für den Mann aus eigener Tasche bezahlt werden.

Die Leistungen der Hebamme während der Geburt, also vom Start der Wehen bis drei Stunden danach, sind ebenfalls Teil der Krankenkassenleistung. Die Gebärende kann den Ort der Niederkunft – zu Hause, im Krankenhaus, im Geburtshaus oder in der Hebammenpraxis – selbst wählen. Im Wochenbett, also in den ersten acht Wochen nach der Geburt, ist die Hebammenhilfe ebenso inkludiert wie im Falle einer Fehlgeburt oder beim intrauterinen Tod des Kindes. Weitere Teile des Angebotes sind Rückbildungskurse und Stillberatung. Von der werdenden Mutter zu bezahlen sind Zusatzleistungen wie Akupunktur, Schwangerschaftsyoga oder Babymassage.