Gutartige Geschwulst der Blutgefäße

Gesundheitslexikon: Hämangiom (Blutschwämmchen)

So entstehen Blutschwämmchen Gesundheitslexikon
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So entstehen Blutschwämmchen

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Hämangiome (Blutschwämmchen) treten meist im Säuglingsalter auf

Hämangiome, auch als Blutschwämmchen oder Erdbeerfleck bekannt, sind gutartige Gefäßtumoren, die sehr häufig im Neugeborenen- und Säuglingsalter auftreten. Es gibt unterschiedlichste Arten, die durch völlig verschiedene Verlaufsformen gekennzeichnet sind. Meist entwickelt sich das Hämangiom in den ersten vier Lebenswochen. In vielen Fällen bildet es sich noch im Kleinkindalter von allein zurück. Ältere Kinder bekommen nur selten erneut einen Blutschwamm. Erwachsene sind ebenfalls nur selten betroffen.

Ursachen eines Hämagioms

Beim Blutschwamm handelt es sich um eine Gefäßanomalie, die sich entwickelt, wenn Blutgefäße sich neu bilden und wuchern. Die Auslöser sind bislang unbekannt. Möglicherweise spielen erbliche Ursachen eine Rolle.

Symptome eines Blutschwämmchens

Die häufigste Form des Blutschwamms ist das lokalisierte Hämangiom. Bei der Geburt oft noch nicht sichtbar, wächst es von einem zentralen Herd aus als runde, rötliche kleine Erhebung. Bis zum sechsten bis zwölften Lebensmonat des Babys vergrößert es sich mehr oder weniger schnell und bildet sich dann meist langsam wieder zurück.

Wesentlich seltener sind segmentale Hämangiome, die sich häufig im Gesichtsbereich finden. Sie sind bei der Geburt oft nur als kaum auffallende flächige Rötungen ausgebildet, wachsen dann aber gemeinhin sehr rasch und breiten sich teilweise auf ganze Gesichtssegmente aus. Bei dieser Art des Blutschwamms besteht die Gefahr, dass noch weitere Fehlbildungen vorliegen oder andere Organe beteiligt sind. Unter anderem kann auch die Luftröhre involviert sein, sodass die Atmung erschwert ist.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere, jedoch sehr seltene Formen, die nicht immer eindeutig zuzuordnen sind. Daher empfiehlt es sich, alle Hämangiome möglichst rasch von einem Kinder- und Jugendarzt beurteilen lassen.

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Wir wird ein Hämagiom diagnostiziert?

Bei den lokalisierten Hämangiomen genügt meist eine Blickdiagnose. Eine genaue Bestimmung der Tiefenausdehnung ist jedoch nur mithilfe zusätzlicher Ultraschalluntersuchungen möglich. Diese erlauben auch Aussagen zur Aktivität des Blutschwamms und darüber, ob eine Therapie noch erforderlich ist.

So wird ein Hämagiom behandelt

Da lokalisierte Hämangiome gerade im Gesichtsbereich kosmetisch störend sind, sollten sie frühzeitig behandelt werden. Dies gilt insbesondere im Augenbereich (drohende funktionelle Erblindung bei Sichtbehinderung), im Nasenbereich (kann zur Nasendeformierung führen) und im Lippenbereich (oftmals keine Spontanrückbildung). Ziel der Therapie ist dabei weniger die sofortige Entfernung, sondern vielmehr ein rascher Wachstumsstopp mit möglichst geringen Nebenwirkungen.

Welche Therapie zur Anwendung kommt, richtet sich nach der genauen Lage und der Tiefenausdehnung des Hämangioms und der Erfahrung des behandelnden Mediziners. Gute Ergebnisse sind beispielsweise mit einer Kryotherapie oder einer Lasertherapie zu erzielen. Beide Varianten eignen sich jedoch nicht für die Behandlung segmentaler Blutschwämme im Gesichtsbereich. Hier greifen die Ärzte in erster Linie auf Kortison zurück.

Nur selten ist ein chirurgischer Eingriff erforderlich. Am günstigsten ist eine Operation bei tief liegenden Hämangiomen im Bereich des behaarten Kopfes, da sich so die Entstehung dauerhaft haarloser Stellen vermeiden lässt.

Französische Forscher haben außerdem entdeckt, dass Propranolol, ein blutdrucksenkendes Mittel, Blutschwämme zum Schrumpfen bringt. Dieses Mittel ist jedoch noch nicht offiziell für die Hämangiombehandlung zugelassen. Es wird daher als Off-Label-Use eingesetzt. Die Eltern werden vorab über Nutzen, Risiken, Nebenwirkungen, Therapiealternativen und die Verwendung des Medikaments außerhalb der genehmigten Anwendungsgebiete informiert.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.