Infektionskrankheit, die durch Viren ausgelöst wirdGesundheitslexikon: Cytomegalie (Zytomegalie)
Der Virus, der Cytomegalie (Zytomegalie) auslöst, grassiert weltweit. Auffällig ist, dass die Cytomegalie kaum in Entwicklungsländern vorkommt. Etwa 90 Prozent der Bevölkerung der Dritten Welt ist immun gegen die Herpesviren. In Industrienationen liegt die Infektionsrate zwischen 30 und 70 Prozent.
Was ist eine Cytomegalie?
Bei der Cytomegalie handelt es sich um eine durch Viren entfachte Infektionskrankheit, die Zellen schädigt und vergrößert. Cytomegalie kann lebenslang erneut ausbrechen, denn der Virus zählt zur Gattung der Herpesviren - diese verbleiben auch nach Ausheilung der Krankheit im Körper. Menschen, die schon an einer Vorerkrankung leiden und ein schwaches Immunsystem haben, gelten als besonders gefährdet. In den meisten Fällen hat sie keinen lebensbedrohlichen Verlauf. Die Cytomegalie, die auch als CMV-Infektion bekannt ist, gilt als eine der am meisten verbreitetsten angeborenen Virusinfektionen.
Ursachen einer Cytomegalie
Mit der Pubertät und der Zunahme von Sexualkontakten steigt das Risiko einer Cytomegalie-Infektion erheblich an. Es handelt sich um eine Tröpfcheninfektion - die Weitergabe erfolgt also über den Kontakt mit Körperflüssigkeiten. In den meisten Fällen wird eine Cytomegalie durch (ungeschützten) Geschlechtsverkehr ausgelöst. Eine mangelnde Hygiene kann die Infizierung zusätzlich begünstigen. Außerdem können verunreinigte Blutkonserven zu einer Cytomegalie führen. Manche Menschen sind von Geburt an infiziert, denn die Erkrankung kann auch während der Schwangerschaft von der Mutter auf das Kind übertragen werden.
Symptome einer Viruserkrankung
Fast jedes Organ kann von der Cytomegalie befallen werden. Die Anzeichen für eine vorliegende Cytomegalie können von Mensch zu Mensch stark abweichen. Betroffene, die über ein gesundes Immunsystem verfügen, weisen häufig keinerlei Krankheitszeichen auf. Außerdem kann es zu unspezifischen, grippeähnlichen Symptomen kommen. Hierzu zählen wochenlange Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Leberentzündungen. Menschen, die bereits über ein geschwächtes Immunsystem verfügen, können mit deutlich gravierenderen Symptomen rechnen. Neben einer Lungen- oder Hirnhautentzündung kann es auch zu einer Schädigung des Dickdarms oder der Nieren kommen. Auch eine Entzündung der Netzhaut ist möglich.
Diagnose einer Cytomegalie
Zunächst führt der behandelnde Arzt bei Verdacht auf eine Cytomegalie eine ausführliche Anamnese durch. Hierbei werden auch mögliche Vorerkrankungen des Patienten näher betrachtet. Im Anschluss daran erfolgt zumeist die klinische Untersuchung. Neben dem Abhorchen der Lunge werden die Lymphknoten auf etwaige Schwellungen abgetastet. Um absolute Gewissheit über das Vorliegen einer Cytomegalie zu erhalten, können Proben diverser Körperflüssigkeiten entnommen werden. Per Laboruntersuchung kann dann Aufschluss über eine mögliche CMV-Infektion gegeben werden. Auch die Spiegelung des Augenhintergrundes kann zu einer Diagnosestellung beitragen.
Therapie und Vorbeugung
Gesunde Erwachsene, die unspezifische Symptome wie Müdigkeit oder Muskelschmerzen beklagen, werden meistens keine Medikamente verabreicht. Bei Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, kann eine Verabreichung von Virustatika und Immunglobulinen Linderung bewirken. Die Cytomegalie heilt in der Regel erfolgreich ab - dennoch ist ein erneuter Ausbruch jederzeit möglich. Bei immungeschwächten Patienten kann sie einen tödlichen Verlauf nehmen. Ein Impfstoff gegen Cytomegalie ist nicht bekannt. Das Einhalten genereller Hygienemaßnahmen kann das Infektionsrisiko allerdings minimieren. Ist das Immunsystem geschwächt, können die Viren aus der Latenz (symptomfreie Zeit) reaktiviert werden. Der Aufbau eines starken Immunsystems ist daher ebenfalls eine präventive Maßnahme.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.