Mediziner Dr. Specht klärt auf

Nach Fuß- und Finger-Amputation von Eiskunstlauf-Star: "Nicht so gut trainierter Mensch wäre gestorben"

ST PETERSBURG, RUSSIA - JUNE 7, 2017: Ice dancer Roman Kostomarov ahead of the Carmen ice show staged by choreographer Ilya Averbukh at the Yubileiny Sports Palace. Peter Kovalev/TASS Foto: Peter Kovalev/TASS/dpa
Kann wieder vorsichtig lachen: Eiskunstläufer Roman Kostomarow
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ER gibt nicht auf!
Seit Januar kämpft Eiskunstlauf-Star Roman Kostomarow (46) gegen eine schwere Blutvergiftung – Füße und Finger mussten dem Olympiasieger von 2006 amputiert werden. Vor fünf Tagen meldet er sich auf Instagram erstmals selbst zu Wort – zur Freude seiner Fans! RTL erklärt das Wunder!

Körperliche Verfassung kommt ihm zugute

Dr. Christoph Specht schaut in die Kamera.
Dr. Christoph Specht gibt eine aktuelle Einschätzung ab.
Moritz Jansen, photoMo

In seinem Post bedankt er sich bei seiner Familie, Freunden und Ärzten und die große Unterstützung. Dass er überlebt hat, grenzt an ein Wunder!

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Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht (61) zu RTL: „Die Kombination aus intensivmedizinischer Behandlung und seine sehr gute körperliche Verfassung vorher sind ihm sicher zugute gekommen. Ein älterer oder nicht so gut trainierter Mensch wäre bei gleicher Therapie wahrscheinlich gestorben.“

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Fakt ist: In Deutschland sterben jedes Jahr 70.000 Menschen an einer Sepsis. „Wir sind da sehr schlecht“, führt Specht aus und weiter: „Viele Menschen sterben sogar zu Hause, weil es so schnell geht.“

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Trotz aller Euphorie – Kostomarow ist klar, dass er noch einen langen Weg vor sich hat. Und das unterstreicht auch Specht, der knallhart sagt: „Man darf es sich nicht so vorstellen, dass er morgen wieder ganz normal am Tisch sitzt und auch den Post kann er diktiert haben. Man muss es so sagen: Er ist jetzt behindert. Und Erfolge werden zukünftig ganz andere sein. Zum Beispiel, dass er aufrecht sitzen kann.“

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Mitte März wachte er aus dem Koma auf und konnte in der Folge auch wieder mit seiner Frau und anderen Verwandten kommunizieren. Der nächste Hoffnungsschimmer: Nachdem er die Intensivstation verlassen durfte, lernte Kostomarow Anfang April wieder selbstständig zu essen und zu sitzen.

Dennoch muss auf seine Entwicklung weiter mit vorsichtigem Optimismus geblickt werden...