Das wird aus der Spende

Weinendes Wembley-Mädchen meldet sich!

Weinendes Mädchen im Wembleytadion
Jubel hier, Fremdschämen dort: Dieses Bild spaltet England
@StanCollimore, Twitter

Ihre Tränen gingen um die Welt: Ein kleines Mädchen weinte in der Schlussphase des Achtelfinals der Fußball-EM zwischen England und Deutschland bitterlich. Deutschland verlor 0:2, war frühzeitig raus aus dem Turnier. Und doch hat ihre Trauer jetzt nachträglich etwas Gutes. Mehr als 40.000 Euro an Spenden, die ein Brite nach der deutschen EM-Niederlage gegen England für das weinende deutsches Mädchen eingesammelt hat, gehen an das UN-Kinderhilfswerk Unicef.

Gesellschaft ist besser, wenn Menschen freundlicher sind

Die Familie des Mädchens habe sich gemeldet und um die Weitergabe der Spenden gebeten, teilte die Online-Plattform Just Giving auf der Spendenseite mit. Insgesamt kamen 36.166 Pfund (gut 42.300 Euro) zusammen. "Im Interesse unserer Tochter und unserer Familie möchten wir anonym bleiben, möchten uns jedoch bei allen für die großartige Unterstützung bedanken", heißt es demnach in der Mitteilung der Familie. "Unsere Tochter möchte Sie darum bitten, Ihre großzügigen Spenden an Unicef weiterzureichen, im Wissen, dass Ihre Freundlichkeit Gutes tun wird."

Joel Hughes aus Wales hatte die Spendenkampagne gestartet. Denn die Tränen des Mädchens waren auf der Leinwand des Wembley-Stadions gezeigt worden - und die Kleine hatte viele hässliche Kommentare von englischen Fans ertragen müssen. Sie war im Internet aggressiv beleidigt und höhnisch bejubelt worden. Viele Briten hatten das scharf verurteilt, darunter die ehemaligen englischen Fußballer Gary Lineker und Stan Collymore. Er wolle damit dem Mädchen zeigen, dass nicht alle Menschen in Großbritannien "schrecklich" seien, hatte Hughes den Schritt begründet. Ursprünglich hatte er 500 Pfund als Spendenziel ausgegeben.

Just Giving betonte, die großzügige Geste zeuge vom Glauben der Familie, dass die Gesellschaft besser ist, wenn die Menschen freundlicher zueinander sind. "Als Ergebnis der Unterstützung von Tausenden von Spendern werden Tausende Kinder aus der ganzen Welt von der Arbeit von Unicef profitieren." (tno)