Mehr Austausch, gemeinsamer Media Day, weniger SymbolpolitikFür mehr Gleichstellung: Das fordert Nationalspielerin Freigang vom DFB!

Freigang Laura,(Eintracht Frankfurt,c#10), (DFL DFBB REGULATIONS PROBHIT ANY USE OF PHOTOGRAPHERS as IMAGE SEQUENCES and or QUASI-VIDEO ) ,Foto: Uli Scherbaum/Eibner-Pressefoto
Laura Freigang wünscht sich Strukturen wie in England.
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Weniger Symbol, mehr Handeln! Seit Herbst tragen Männer und Frauen die gleichen Trikot-Modelle – wieder ein Symbol, das nach außen hin wirkt. Doch reicht das? Bereits am Montag hatte Nationalspielerin Kathrin Hendrich gefordert, dass man noch mehr „zu einer Nationalmannschaft“ werden müsse. Jetzt legt Superstar Laura Freigang (24) bei RTL nach.

"Gemeinsame Media Days"

06.07.2022, Großbritannien, London: Fußball: Nationalmannschaft, Frauen, EM 2022, Pressekonferenz Deutschland: Laura Freigang (r) spricht neben Giulia Gwinn. Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Laura Freigang (r.) neben Giulia Gwinn.
scg jai, dpa, Sebastian Gollnow

Die Spielerin von Eintracht Frankfurt erklärt: „Dass wir die gleichen Trikots tragen, ist ja vor allem ein Symbol für die Außenwirkung, welches ich auch gut finde. Aber man kann nicht nach außen hin die gleichen Trikots tragen, wenn in den internen Abläufen immer noch vieles nicht passiert.“

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Dabei geht es der Stürmerin vor allem um mehr Berührungspunkte mit ihren männlichen Kollegen. „Wir begegnen den Männern der Nationalmannschaft leider überhaupt nicht – selbst am Media Day nicht. Wir sind – auch den unterschiedlichen Rahmenterminkalendern geschuldet – nie am gleichen Ort. Es gibt keine gemeinsamen Maßnahmen und praktisch keinen Austausch. Bei einem gemeinsamen Media Day könnte man ganz einfach ansetzen.“

"Wir sind Menschen und nicht nur Sportler"

Bei der EM im letzten Jahr begeisterte das Team von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg ganz Deutschland – erreichte sensationell das Finale. Anschließend empfingen über 7000 Fans das Team am Frankfurter Römer. Die TV-Quoten waren im Vergleich zu den WM-Auftritten der Männer ebenfalls besser. „Die EM im Sommer hat gezeigt, wie wir die Menschen begeistern können – dass wir schönen Fußball spielen und was wir für nahbare Menschen sind.“

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Keine gemeinsamen Spiele

Im Jugendbereich gibt es sie bereits, die gemischten Teams. Von der Idee, dass irgendwann auch gemischte Teams im Profibereich auflaufen, hält sie hingegen nichts, Freigang: „Fußball ist der gleiche Sport, ob den nun Frauen oder Männer spielen. Da ändert es nichts, wenn Männer und Frauen, Mädchen und Jungs zusammen spielen. Wir stehen immer noch am Anfang einer Entwicklung. Es muss erst mal ein guter Austausch stattfinden, bevor wir über gemischte Teams reden. Wenn das ab einem bestimmten Alter für ein bestimmtes Niveau überhaupt zielführend wäre.“

Erst mal muss der Austausch richtig Fahrt aufnehmen...