Flächenbrand am Brocken
Bürgermeisterin befürchtet Brandstiftung im Harz

Der Großbrand am Brocken ist nach wie vor nicht unter Kontrolle, noch immer brennen knapp 150 Hektar Wald. Die Behörden befürchten tagelange Löscharbeiten. Fünf Brandherde haben das Feuer ausgelöst, was eine natürliche Brandursache unwahrscheinlich macht. Die Bürgermeisterin der angrenzenden Ortschaft Schierke vermutet sogar Brandstiftung.
Wurde das Feuer absichtlich gelegt?

Innerhalb von wenigen Wochen brennt der Brocken im Harz das zweite Mal. Betroffen ist eine Fläche von insgesamt 150 Hektar, das steile und undurchsichtige Terrain machen die Löscharbeiten schwierig. Ein großes Fragezeichen hinterlässt vor allem die Brandursache. Fünf gleichzeitig lodernde Brandherde haben das Feuer am Samstag ausgelöst. Eine Tatsache, die eine natürliche Brandursache sehr unwahrscheinlich macht.
Christiane Hopstock, Bürgermeisterin der angrenzenden Ortschaft Schierke, geht daher von einer vorsätzlichen Tat aus. „Es brennt immer zwischen Wernigerode und Schierke und besonders eben halt zwischen Schierke und Brocken. Warum? Da muss es doch eine Ursache geben. Und bei dem letzten Brand der vorgestern ausgebrochen ist, ist ja wirklich festgestellt worden, dass es fünf verschiedene Brandstellen gab. Und da frage ich mich natürlich, wie kommt das? Ich will jetzt auch nicht spekulieren, dass muss die Polizei herauskriegen, aber ich vermute vielleicht ist es auch wirklich Brandstiftung", sagte sie im RTL-Interview. Ein Forstwirt aus Sachsen-Anhalt unterstützt die Vermutung von Christiane Hopstock. Eine offizielle Brandursache gibt es aber noch nicht.
Unterstützung aus Italien lässt Einsatzkräfte aufatmen

Trotz der gigantischen Brandfläche von über 200 Fußballfeldern gibt es auch erste positive Nachrichten. Seit 9 Uhr sind zwei italienische Löschflugzeuge im Einsatz, um den Kampf gegen die Flammen aus der Luft zu unterstützen. Sie können mit 6.000 Litern Wasser fünfmal mehr Volumen fassen als die deutschen Hubschrauber und sind daher deutlich effektiver. Das benötigte Wasser stammt aus dem knapp 50 Kilometer entfernten Concordia-See. Um den Einsatz besser koordinieren zu können, wurde eine zweite Einsatzleitung in Goslar eingerichtet. Im Umkreis von 40 Kilometern herrscht ein absolutes Flugverbot für zivile Flugzeuge. Die italienische Unterstützung zahlt sich aus: Die gewonnenen Wassermengen beschleunigen die Brandbekämpfung. Die Einsatzkräfte sind optimistisch, dass sie gegen Nachmittag erste Erfolge vermelden können. (dpa/hzi)