16-Jährige wurde von einem Zug erfasstUntersuchungsbericht: Schrankenwärterin Schuld am tödlichen Unfall in Frankfurt-Nied
Vor gut einem Jahr kommt es in Frankfurt Nied zu dem Unglück: Eine 16-Jährige wird an dem Bahnübergang bei offener Schranke von einem Zug getötet. Ein Rad- sowie eine Autofahrerin werden schwer verletzt. Der Bruder der Getöteten, kann damals nicht fassen was passiert ist. Seitdem quält Angehörige und Hinterbliebene die Frage: Wieso war die Schranke oben?
Der Bericht der Eisenbahnuntersuchung in Bonn ergibt jetzt: „Primär ereignisursächlich“ sei ein Fehler der Wärterin gewesen – also menschliches, kein technisches Versagen. Sie habe unmittelbar vor einem herannahendem Zug die Schranken geöffnet. Möglicherweise habe sie angenommen, der Zug sei bereits vorbeigefahren. Gegen die Schrankenwärterin ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Bahnbetriebs.

Hätte die Frau gar nicht eingesetzt werden dürfen?
Dem Bericht zufolge hätte die Frau gar nicht an der Schranke eingesetzt werden dürfen. Sie habe die nötigen Prüfungen zwar bestanden und sei vor Ort eingewiesen worden. Doch eine Bescheinigung über die erfolgte Ausbildung am Arbeitsplatz habe nicht vorgelegen, weshalb "zumindest formal" die Voraussetzungen zum Einsatz der Wärterin gefehlt hätten.
Technische Probleme vor dem Unglück
Kurz vor dem Unglück gab es zudem technische Probleme: Die Schranken ließen sich für etwa 30 Minuten nicht öffnen. Dies habe "zusätzlich stressverstärkend und ablenkend" auf die Wärterin gewirkt, heißt es in dem Bericht, der auch einen fehlenden Sicherheitscheck an der Anlage bemängelt.
"Todesschranke" soll weg!
Anwohner kämpfen seit Jahrzehnten dafür dass die Schranke weg kommt, weil der Übergang in einer Kurve an einer unübersichtlichen, vielbefahrenen Straße liegt. Immer wieder komme es hier zu merkwürdigen Vorfällen. Einer davon musste tödlich enden. Eine Bürgerinitiative gibt auch nach mehr als einem Jahr nach dem Tod der 16-Jährigen nicht auf: Sie machen Druck auf die Bahn, damit hier endlich eine Unterführung statt eines gefährlichen Übergangs entsteht. Im Oktober hatte die Deutsche Bahn gemeinsam mit der Stadt Frankfurt einen Plan für den Umbau angekündigt. Passiert ist sei dem nicht viel. Aber bis Ende diesen Jahres sollen zumindest Ampeln installiert und die Technik aufgerüstet werden. Danach sollen schrittweise Unterführungen für Autos und Fußgänger, sowie für Autos folgen. (dpa/bch)






























