Die einen lachen, die anderen nicht
Von Verstappen bis Alpine - Gewinner und Verlierer der Formel-1-Saison
Die Formel-1-Saison 2022 ist Geschichte. Wer sind die Gewinner und Verlierer des XXL-Jahres mit 22 Grands Prix? Fünf lachende und fünf weinende Rennsport-Gesichter.
Gewinner: Max Verstappen
Max Verstappen hat wohl die dominanteste Saison der F1-Geschichte hingeknallt. Dabei fing das Jahr für den Niederländer durchaus schwierig an. Bei den Rennen in Bahrain und Australien musste er mit technischen Problemen aufgeben. Im Laufe des Jahres stabilisierte sich das Auto jedoch und der 25-Jährige fuhr insgesamt 15 Siege ein. Nie zuvor gelangen einem Fahrer mehr Siege in einem Jahr. Mit 146 Punkten Vorsprung auf Charles Leclerc verteidigte Verstappen seinen WM-Titel deutlich.
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Gewinner: George Russell
Dass George Russell eines der größten Motorsport-Talente ist, war schon vor seinem Wechsel zu Mercedes bekannt. Trotzdem hätte man vor der Saison wohl kaum erwartet, dass der Brite seinen Landsmann Lewis Hamilton mit 35 Punkten Vorsprung schlägt. Ausschlaggebend dafür war die Konstanz des 24-Jährigen. In 22 Rennen fuhr Russell 20-mal in die Punkte. Zudem feierte er in Brasilien den ersten Formel-1-Sieg seiner Karriere.
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Gewinner: Nico Hülkenberg
Des einen Freud, des anderen Leid: Da sich Haas gegen Mick Schumacher entschied, fährt der 35-Jährige in der kommenden Saison nach zwei Jahren Pause wieder regelmäßig in der Formel 1. Zusammen mit Kevin Magnussen bildet der Deutsche die Fahrerpaarung, die Haas konstant ins Mittelfeld bringen soll. Hilfreich war sicher, dass Hülkenberg zu Saisonbeginn mal wieder als Last-Minute-Ersatz glänzte und den coronakranken Sebsatian Vettel bei Astoin Martin tadellos vertrat.
Gewinner: Haas
Die Vorzeichen für dieses Unterfangen stehen eigentlich auch gut. Immerhin lieferte der US-amerikanische Rennstall 2022 seine zweitbeste Saison seit seinem Einstieg in die Formel 1 ab. Insgesamt sammelten Kevin Magnussen und Mick Schumacher 37 Punkte, in Brasilien fuhr der Däne in einem regenreichen Sprint-Qualifying zudem sensationell auf die Pole Position.
Gewinner: Nyck de Vries
Nyck de Vries hat sich mit nur einem Einsatz ein Cockpit für die nächste Saison gesichert. Der Niederländer ersetzte in Monza Alexander Albon, der wegen einer Blinddarmentzündung nicht am Rennwochenende teilnehmen konnte. De Vries fuhr mit dem schwachen Williams auf Anhieb auf Platz neun und sicherte sich seine ersten beiden WM-Punkte. Mit dieser Leistung schnappte er sich einen Platz bei Alpha Tauri.
Verlierer: Lewis Hamilton
Wer dachte, dass es für Lewis Hamilton nach dem kontroversen Ende der 2021er-Saison nicht schlimmer werden könnte, wurde schnell vom Gegenteil überzeugt. Noch nie schloss Hamilton ein Jahr in der Fahrerwertung schlechter ab als in diesem Jahr (Platz sechs), zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere gewann er in einem Jahr kein Rennen. Und: Er verlor das Mercedes-Duell gegen den aufstrebenden Russell.
Verlierer: Mick Schumacher
Bis kurz vor dem letzten Rennen hatte Mick Schumacher gehofft, auch im nächsten Jahr in der Formel 1 zu fahren. Nach dem Rennen in Brasilien verpuffte diese Hoffnung jedoch. In seinem zweiten Jahr in der Formel 1 gelangen dem 23-Jährigen seine ersten Punkte, am Ende kam er auf insgesamt zwölf.
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Verlierer: Daniel Ricciardo
Daniel Ricciardo und McLaren. Es hat nie so richtig gepasst. Auch 2022 konnte der Australier nicht überzeugen. Viel zu oft fand sich Ricciardo außerhalb der Punkte wieder oder wurde von Teamkollege Lando Norris "in die Tasche gesteckt". Insgesamt sammelte Ricciardo nur 37 Punkte. In der kommenden Saison wird als Ersatz- und Marketingfahrer bei Red Bull fungieren.
Verlierer: Ferrari
Hätte Ferrari 2022 Weltmeister werden können? Möglich. Man wird es nie erfahren, weil die Italiener sich auch in dieser Saison wieder mehrmals selbst um einen Sieg gebracht haben. In Monaco, Großbritannien und Ungarn hätte Charles Leclerc mit der richtigen Strategie durchaus gewinnen können. In Barcelona und Baku fiel er mit Motorproblemen aus, während er in Führung lag. Platz zwei in der Team-WM ist zwar gut, es wäre aber deutlich mehr möglich gewesen.
Verlierer: Otmar Szafnauer und die Alpine-Leitung
Zwar sicherte sich Alpine den vierten Platz der Konstrukteurswertung. Das Chaos rund um Oscar Piastri überschattet die Saison der Franzosen jedoch deutlich. Ohne Zustimmung des jungen Australiers vermeldete der Rennstall, dass Piastri in der kommenden Saison für Alpine fahren wird, nur um kurz darauf zu erfahren, dass dieser schon bei McLaren unterschrieben hatte, weil Alpine eine Klausel in seinem Vertrag nicht rechtzeitig aktivierte. ( sport.de/mar)