Weil sein Sohn gegen Mick kein Land sah

Vater Mazepin drohte Haas schon 2021 mit Millionen-Stopp

 SCHUMACHER Mick F1 Team Haas mit MAZEPIN Nikita FIA F1 Saison 2022 Test in Barcelona 1.Tag am 23.02. 2022 Circuit de Barcelona-Catalunya *** SCHUMACHER Mick F1 Team Haas with MAZEPIN Nikita FIA F1 season 2022 test in Barcelona 1 day on 23 02 2022 Circuit de Barcelona Catalunya
Nikita Mazepin wird 2021 ziemlich sicher nicht neben Mick Schumacher für Haas fahren
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Der russische Hauptsponsor Uralkali und dessen Millionen sind weg. Pilot Nikita Mazepin auch. Der Formel-1-Rennstall Haas steht kurz vor dem Start in die neue Saison vor einem happigen Umbruch. Aber: Vielleicht ist es auch viel besser, dass die Mazepin-Connection künftig nix mehr zu melden hat. Denn: Ein Teaser zur vierten Staffel der Netflix-Doku „Drive to Survive“ zeigt, dass Uralkali-Chef Dmitry Mazepin schon vergangenes Jahr damit drohte, seine Millionen-Pipeline zu schließen, wenn Haas nicht im Sinne von Sohnemann Nikita spurt.

Mazepin forderte: "Tauscht die Autos"

Vater Mazepin beklagte sich demnach massiv über einen angeblichen Wettbewerbsnachteil Nikitas im Rookie-Duell mit Mick Schumacher. Auch der russische Fahrer monierte immer wieder, sein Chassis sei schwerer als das von Schumacher. Für die Mazepins einer der Gründe, dass Schumi jr. seinem Stallrivalen Wochenende für Wochenende um die Ohren knatterte.

Die Netflix-Vorschau zeigt nun, dass Mazepin Sr. schon beim Europa-Auftakt in Barcelona auf den Tisch haute. In einem Gespräch mit Jesper Carlsen, Nikitas Berater, drohte der Milliardär damit, den Millionen-Deal zwischen Haas und Uralkali zu beenden.

„Wenn es sich nicht ändert, werde ich einen offiziellen Brief schicken, dass wir aufhören zu finanzieren und aufhören, Rennen zu fahren“, polterte Mazepin. Und weiter: „Das wird ein großes Problem werden wegen des Geldes. Und sie werden entscheiden, was zu tun ist, denn wir werden nicht mit diesem ‘lass uns das machen, lass uns das versuchen’ weitermachen. Wir haben das jetzt schon für Rennen versucht. Wenn wir Uralkali entfernen, hören wir auf Rennen zu fahren.“

Der ‘Befehl’ des russischen Geldgebers: „Tauscht die Autos. Jeder weiß, dass einer einen Vorteil hat.“

"Es ist das gleiche Auto, ob du das glaubst oder nicht"

Teamchef Günther Steiner hatte eingeräumt, dass das Gewicht der beiden Haas-Autos voneinander abweiche. Der Südtiroler erklärte das mit der Gewichtsverteilung, dahinter stecke nichts „Böses“, das sich gegen Mazepin richte.

Immer wieder versicherte Steiner seinem russischen Fahrer Chancengleichheit. „Es ist das gleiche Auto, ob du das glaubst oder nicht, es ist das gleiche Auto.“ Als der Teamboss mit der Drohung von Mazepins Vater konfrontiert wurde, winkte er ab. Er wolle dazu kein Interview geben.

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Mazepins bei Haas vor dem Aus

Nach der Sommerpause stellte Haas Mazepin letztlich ein anderes Auto zur Verfügung. Woraufhin der 22-Jährige befand, seine Pace auf einer schnellen Runde habe sich massiv verbessert. Tatsächlich präsentierte sich Mazepin in der zweiten Saisonhälfte etwas besser.

Aber: Im Zweikampf mit Schumacher sah er nach wie vor kaum Land, vor allem am Rennsonntag wurde der Russe von Schumi Jr. regelrecht gebügelt.

Damit ist es nun vorbei, die Mazepins sind wegen ihrer Nähe zu Kreml-Diktator Wladimir Putin und als Reaktion auf dessen Ukraine-Krieg bei Haas raus. Die Uralkali-Millionen sind zwar futsch. Immerhin: Russische Droh-Peitschen und latente Erpressungsversuche, um einen begrenzt talentierten Fahrer schneller zu machen, sind bei bei dem US-Rennstall dann auch Geschichte. (mar)