Europa-Rennen immer mehr in Gefahr
Rennkalender 2023 lässt Schlimmes befürchten: Monaco, Spa & Co. bald nur noch Geschichte?

WM-Dominator Charles Leclerc muss sich beeilen, wenn er seinen Heim-GP in Monaco gewinnen will – beziehungsweise wenigstens mal beenden möchte. Im Rennkalender 2023 droht unter anderem auch die Traditions-Hatz durch die engen (Mone)Gassen wegzufallen. Platz für neue Strecken muss her – und damit auch mehr Kohle für die Formel 1. Selbst legendäre Klassiker wie Spa könnten dem Scheffel-Wahn der F1-Eigner Liberty Media zum Opfer fallen.
Katar statt Spa - ist das wirklich egal?
Mit Katar und Las Vegas haben sich bereits zwei weitere neue Rennen in die kommende Saison gedrängt, Miami ist in diesem Jahr erstmals dabei, mit China soll verlängert werden. Auf dem Schirm auch: Eine Rückkehr nach Südafrika. Der schon in dieser Saison rekordmäßig aufgeblähte Kalender mit 23 Rennen könnte in den nächsten Jahren platzen. Um das zu verhindern, wird der Wegfall von Traditions-Kursen in Belgien, Frankreich oder eben Monte Carlo immer wahrscheinlicher.
Haupt-“Problem“ dabei wohl: In Europa wird am wenigsten für die Rennen bezahlt. Und wenn die Kasse nicht klingelt, versteht auch die Formel 1 keinen Spaß. „Andere Interessenten stehen Schlange“, hatte Geschäftsführer Stefano Domenicali zuletzt gesagt und die These in den Raum gestellt, den Formel-1-Fans sei es doch eh egal, wo gefahren werde, die Hauptsache: Asphalt-Action. Ob die allerdings lieber nach Katar statt Spa pilgern, dürfte fraglich sein.
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Wegfall von Traditionsrennen wäre "großer Verlust"
Auch die Fahrer sind da zwiegespalten. „Ich bin ein großer Fan davon, nach Miami und Las Vegas zu fahren, aber gleichzeitig wäre es ein großer Verlust, einige klassische europäische Rennen nicht mehr zu haben“, meint Leclercs Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz, der sich wohl um seinen Heim-GP in Spanien erst mal keine Sorgen machen muss. Wovon Mick Schumacher nur träumen kann. Deutschland ist im F1-Zirkus schon längst aus der Manege gekickt worden. (mli)