Doch noch nachträgliche Strafe für Hamilton?

Red Bull legt Protest wegen Verstappen-Crash ein

Unfall soll nochmal untersucht werden

Jetzt also doch! Red Bull hat wegen des Formel-1-Crashs zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen in Silverstone Protest eingelegt. Beide Teams müssen am Donnerstag in Budapest zu den Stewards. Im exklusiven RTL-Interview erläutert Teamberater Helmut Marko das Vorgehen Red Bulls und sagt: „Neue Beweise“ würden den Unfall „in einem anderen Licht erscheinen lassen“.

Videotreffen vor dem Ungarn-GP

Der schwere Unfall zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton beschäftigt weiter die Formel 1. Wie der Weltverband FIA mitteilte, haben die Kommissare die beiden Rennställe zu einer Videokonferenz vorgeladen. Sie findet am Donnerstag um 16 Uhr statt. Jeweils drei Mitglieder inklusive der Teamchefs dürfen daran teilnehmen. Vorausgegangen war ein Antrag von Red Bull am Freitag nach dem Rennen in England.

Es geht dabei um die Strafe, die die Stewards beim Großen Preis von Großbritannien gegen Lewis Hamilton nach der Kollision der beiden Spitzenfahrer ausgesprochen hatten. Der Weltmeister bekam eine 10-Sekunden-Strafe aufgebrummt. Nachdem er sie abgesessen hatte, raste er noch zum Heimsieg, während der Niederländer im Krankenhaus noch durchgecheckt werden musste. Red Bull ging das Strafmaß nicht weit genug. Die „Bullen“ schimpften nach dem Unfall über "fahrlässiges", "gefährliches" und "rücksichtsloses“ Verhalten von Hamilton.

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Welche neuen Beweise hat Red Bull?

Eine nachträgliche oder neue Strafe ist allerdings nur möglich, wenn es signifikantes neues Beweismaterial gibt, das zum Zeitpunkt der ursprünglichen Bewertung der Kommissare noch nicht vorlag. Möglicherweise setzt Red Bull auf eine Aussage von Verstappen. TV- und Telemetrie-Daten standen den Stewards nach deren eigener Aussage zur Verfügung.

Da es sich um „ein schwebendes Verfahren“ handele könne er keine Details nennen, welche Beweise Red Bull vorlegen werde, sagte Marko im Gespräch mit RTL-Reporter Felix Görner. Nur so viel: „Wir bringen neue Fakten, die uns zu dem Zeitpunkt der Rennunterbrechung noch nicht zur Verfügung gestanden sind. Diese Fakten werden vorgebracht und wir hoffen, dass damit eine Neubeurteilung stattfindet, weil wir immer noch der Meinung sind, dass die Strafe zu milde für Hamilton war.“

Angemessen sei eine Strafe, die einen Sieg Hamiltons „verhindert“ hätte, so der Österreicher. „Eine Drive-Trough (Durchfahrtsstrafe, d. Red.) oder eine Sperre beim nächsten Rennen.“

Wie geht es nun weiter? Die FIA muss entscheiden, ob die neuen Beweise signifikant und relevant sind und könnte dann den Crash neu untersuchen und eine neue Strafe aussprechen. (msc)