Von Neuzugang gebügelt

Schumacher: "Hamilton ist bis jetzt der große Verlierer der Saison"

Formula One F1 - Spanish Grand Prix - Circuit de Barcelona-Catalunya, Barcelona, Spain - May 21, 2022  Mercedes' Lewis Hamilton and George Russell ahead of qualifying REUTERS/Nacho Doce
Lewis Hamilton und George Russell
zc, REUTERS, NACHO DOCE

Wieder hinter dem Neuzugang gelandet! Für Ralf Schumacher ist Rekordweltmeister Lewis Hamilton bislang der größte Verlierer der Saison. Den Doppel-Ausfall von Ferrari beim Großen Preis von Aserbaidschan bezeichnete der frühere Formel-1-Pilot in seiner Sky-Kolumne als „ein Debakel“.

"Ferrari arg gebeutelt"

Charles Leclerc und Carlos Sainz erlebten einen rabenschwarzen Tag in Aserbaidschan. Zunächst fiel Sainz nach einem Hydraulikdefekt aus, in Runde 20 wurde dann plötzlich Leclerc langsam und musste sein Auto mit rauchendem Heck zurück an die Box lenken - ganz zur Freude von Red Bull. Weltmeister Max Verstappen fuhr den Sieg vor Teamkollege Sergio Pérez mühelos nach Hause, Dritter wurde Mercedes-Fahrer George Russell.

Geht es nach Ralf Schumacher, könnte die Ursache für das Ferrari-Chaos "in einer schlechten Materiallieferung liegen. Es könnte aber auch so sein, dass die Motoren überlastet werden und eine geringere Lebensdauer haben als erwartet". Vor dem Großen Preis von Kanada (17.06. - 19.06.) müssen die Italiener nun schnell die richtigen Schlüsse ziehen.

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Wie schwer der Doppel-Ausfall für die Scuderia wiegt, ist für den 46-Jährigen eindeutig: "Ferrari ist arg gebeutelt, dass muss man so sagen, die Situation ist dramatisch und Mattia Binotto hat einen schwierigen Job. Nach dem starken Beginn war es zunächst die nachlassende Konstanz der Fahrer, danach technische Dinge. Und das in einer Zeit, in der man vom Potenzial her die WM gewinnen könnte."

Schumacher: Hamilton wird von Russell "gebügelt"

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Große Sorgen muss sich laut Schumacher aber auch Vize-Weltmeister und Rekord-Champion Lewis Hamilton machen, der in Baku erneut hinter seinem neuen Teamkollegen George Russell ins Ziel kam.

"Lewis Hamilton ist bis jetzt der große Verlierer der Saison. George Russell kam zu Saisonbeginn neu uns Team und liegt meistens vor dem Vize-Weltmeister und ist auch im Qualifying stärker", befand Schumacher in seiner Kolumne. Hamilton werde "von einem Neuzugang in einer Art und Weise gebügelt, die schon besorgniserregend ist". Russell landete bisher als einziger Pilot in jedem Rennen in der Top 5, nur beim Auftakt in Bahrain beendete er einen GP hinter Hamilton.

Entweder, so der Bruder von F1-Legende Michael Schumacher, "ist Russell der neue Überflieger, oder Hamilton hatte in den vergangenen Jahren ein so starkes Auto, das vieles wettgemacht hat".

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Mick muss Magnussen schlagen

Die Situation für seinen Neffen Mick Schumacher sieht der einstige F1-Fahrer, der in seiner Karriere insgesamt 27 Podestplätze einfuhr, nach dem Rennen in Aserbaidschan etwas entspannter. Der Haas-Pilot hatte rund ums Renn-Wochenende unter großem Druck gestanden, da er mit seinem Wagen zuvor in Monaco heftig gecrasht war.

Ralf Schumacher gab sich überzeugt, dass bald schon ein WM-Punkt für den 23-Jährigen herausspringt. Mick müsse es nun in erster Linie schaffen, seinen Teamkollegen Kevin Magnussen zu schlagen: "Wenn das Potenzial des Autos nicht reicht, um in die Punkte zu fahren, muss er zumindest der schnellere Haas-Pilot sein. Das ist Micks Ziel."

Das Ziel des Rennstalls müsse es sein, "so früh wie möglich ein Update ans Auto zu bringen. Ich habe gehört, dass es leider nicht vor dem Frankreich-GP (24. Juli) kommen wird. Diese Verzögerung macht allen das Leben schwerer". (sport.de/msc)