RTL-Experten diskutieren über Mazepin

Manöver gegen Mick ein No-Go oder hartes Racing?

BAKU, AZERBAIJAN - JUNE 03: Nikita Mazepin of Russia and Haas F1 walks the track during previews ahead of the F1 Grand Prix of Azerbaijan at Baku City Circuit on June 03, 2021 in Baku, Azerbaijan. (Photo by Clive Rose/Getty Images)
Nikita Mazepin
JB1 / AJB, Getty Images, Bongarts

Das Baku-Duell um die letzten beiden Plätze erhitzt weiter die Formel-1-Gemüter. Mick Schumacher war für seine Verhältnisse schier gar außer sich am Funk. „Will er uns umbringen?“, fragte Schumi jr seine Haas-Box. Mit einem kurzen Zucken hatte Teamkollege Nikita Mazepin am Sonntag kurz vor Ende des Rennens für einen Schreck-Moment gesorgt. Die RTL-Reporter Kai Ebel und Peter Reichert sind sich uneins, ob der Russe bestraft werden sollte.

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Mazepin wieder über dem Limit

Die Follower unseres Instagram-Accounts habe eine klare Meinung zum Harakiri-Manöver von Nikita Mazepin. 92 Prozent sprachen sich für eine Mazepin-Strafe aus, nur acht Prozent meinten: War doch handelsüblich.

RTL-Reporter Kai Ebel widerspricht im Insta-Talk „Letzte Runde“. „Ich sehe es nicht ganz so. Mazepin ist unglaublich unter Strom. Mick ist dauernd vor ihm, da gerätst du unter Druck“, so Mr. Boxengasse. „Man weiß schon aus der Formel 2: Mazepin ist sauschnell, hat sich aber so nicht im Griff und geht ans Limit. Ich unterstelle ihm keinen bösen Willen. Er versucht mit Händen und Füßen alles zu machen“, so Ebel weiter. „Ich fand es auch nicht so extrem. So ist halt die Formel 1, so ist Racing. So wollen es die meisten sehen, dass man gegeneinander fährt. Wäre es umgekehrt, hätten die Leute vielleicht gesagt: ‚Geil, Mick hält richtig dagegen.’“

Ebels Vermutung: „Mazepin ist so ein bisschen angezählt, deswegen guckt man besonders drauf. Bei jedem andere hätte man gesagt: Knallhart dagegengehalten. Ja, es war jetzt ein bisschen viel. Das Manöver an sich: Da habe ich schon unfairere und härtere Manöver gesehen.“

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Mazepin-Manöver ein "absolutes No-Go"

RTL-Reporter Reichert kontert: „Aber die Anhäufung der Kapriolen ist mittlerweile über die Grenze drüber. Ich finde es ein absolutes No-Go. Und ich finde auch, dass er durchaus bestraft werden sollte.“

Wobei das auch nicht das leichteste Unterfangen ist, zumindest im eigenen Team. Reichert verweist auf die Fesseln in der Formel 1: „Teamintern zu bestrafen wäre ein bisschen unklug, da bei Haas die Kohle von Papa Mazepin kommt. Ihm jetzt die Leviten zu lesen, wäre ungünstig. Seitens der wäre es FIA okay, ihn nochmal einzunorden. Für mich ist es jetzt ein Schritt zu weit. Mit all dem, was er sich auf und neben dem Track geleistet hat.“

„Du kannst nicht erst reagieren, wenn einer kaputt in der Mauer hängt. Du musst den Jungen einnorden und sensibilisieren“, so Reichert. „Auch in der Formel 2 war er schon so: Bei einer kleinen Lücke voll rein, egal was passiert. Er ist vom Kopf her nicht genug unterkühlt. Er hält rein, das finden wir gut, aber dann muss man es auch richtig machen und er macht es leider viel zu oft ganz falsch.“

Unser F1-Talk „Letzte Runde“ findet immer montags nach einem F1-Grand-Prix statt. Los geht’s um 18 Uhr auf unserem Insta-Account. (msc)