Ein Bock nach dem anderen
Nicht Formel-1-tauglich: Mazepin ist eine Gefahr - nicht nur für Schumacher

Die Formel 1 und Nikita Mazepin, eine Geschichte voller Missverständnisse? Natürlich dürfen sich Piloten Fehler erlauben, das gilt im Besonderen für Rookies. Doch was der Russe in Diensten von Haas an den ersten sechs GP-Wochenenden gezeigt hat, lässt an der Tauglichkeit des 22-Jährigen für die Königsklasse zweifeln. Trauriger Höhepunkt in Baku: Der Beinahe-Crash mit Teamkollege Mick Schumacher, der fast die Beherrschung verlor ( "Will er uns umbringen?"). Ein Ausrutscher? Mitnichten. Das zeigt ein Blick ins Fahrerfeld.
"Was zur Hölle macht er da“
Viele Piloten haben mit ihm schon ihre Erfahrungen gemacht. In der Regel keine guten: Im Qualifying zum Großen Preis von Italien drängelte sich Mazepin an Alfa-Romeo-Pilot Antonio Giovinazzi vorbei und blockierte ihn bei dem Versuch, eine schnelle Runde hinzulegen. "Was zur Hölle macht er da“, funkte ein wütender Giovinazzi an die Box. „Vollidiot“, schimpfte Sergio Perez, als Mazepin dem Red Bull bei einer Überrundung beim Rennen in Portugal beinahe in die Parade fuhr.
Eine spezielle Verbindung hat auch Nicolas Latifi zu dem Rookie. Im Qualifying in Barcelona behinderte der Williams-Pilot Mazepin auf einer schnellen Runde. Und Latifi wusste, er würde sich rächen: „Er wird mich wahrscheinlich blockieren. Jep, er hat mich blockiert. Natürlich. Von diesem Idioten. Ich habe es nicht mit Absicht gemacht. Er ist ein Vollpfosten. Dieser Kerl ist ein verdammter Idiot, ich habe ihn nicht gesehen!"
"Habe ich Angst vor ihm? Ja, ja!
Kaum im F1-Zirkus schon hat der junge Mann einen besonderen Ruf weg. „Er wird sich nie verändern“, wetterte Charles Leclerc , als er in Spanien auf einer schnellen Runde vom Haas blockiert worden war. Starke Aussagen über einen Fahrer, der kaum Königsklassenluft geschnuppert hat. Wieder Qualifying in Spanien, und wieder erhitzt Mazepin die Gemüter. Dieses Mal ist es Lando Norris (McLaren): „Der hat mir heute die Quali versaut. Es war nur ein Mann, der nicht aufgepasst hat.“
Und diese Meinung hat Norris wahrlich nicht exklusiv. Esteban Ocon brachte es in einem Interview mit Canal Plus auf den Punkt: „Ich passe 200 Prozent mehr bei Mazepin auf als bei jedem anderen Fahrer. Habe ich Angst vor ihm? Ja, ja!", sagte der Alpine-Pilot. Wie man in Baku gesehen hat, mit Recht! Ex-F1-Pilot Ralf Schumacher fordert Konsequenzen für Mazepins Baku-Manöver: „Ganz ehrlich! Einfach nur unglaublich gefährlich, was Nikita da macht. Sowas bei über 300 km/h ist ein absolutes No Go und sollte bestraft werden“, schimpfte er bei Instagram. Vielleicht wäre eine Strafe ganz heilsam. (tme)