Haas-Teamchef spricht KlartextMick im Endspurt unter Druck: "Er weiß, um was es geht"

Günther Steiner will sich auch im Spätherbst der Formel-1-Saison 2022 nicht in die Karten schauen lassen. Der Haas-Teamchef kann und will dem deutschen Rennfahrer Mick Schumacher noch keinen neuen Vertrag für das kommende Jahr geben. Während bei der nahezu versammelten Konkurrenz die wichtigsten Personalentscheidung längst gefallen sind, macht es der Chef des US-Teams weiter spannend.

Schumi jr muss in den letzten Rennen punkten

Wie Steiner im exklusiven Interview am Dienstag gegenüber RTL und ntv klarstellte, lägen die Chancen für Mick Schumacher auf ein weiteres Jahr bei Haas aktuell bei "50 zu 50".

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Der 57-Jährige machte auch keinen Hehl aus der Tatsache, dass er sich aktiv mit Alternativen zu Schumacher befasst und Gespräche dazu führt. Etwa mit Routinier Nico Hülkenberg, mit dem Steiner zuletzt telefoniert hat.

Während Teamkollege Kevin Magnussen schon das ganze Jahr über losgelöst von allen Zukunftssorgen befreit auffahren kann und bei Haas einen Vertrag bis mindestens Ende 2023 besitzt, sieht sich Mick Schumacher einer ganz besonderen Drucksituation ausgesetzt.

Jeder Fehler könnte mittlerweile das Aus bedeuten, jede Platzierung außerhalb der Punkteränge das Ende weiterer Vertragsgespräche.

Dass die Haas-Teamführung dem Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher damit eine überbordende Last in der heißen Schlussphase der Saison zumutet, glaubt Steiner derweil nicht.

"Als Sportler steht man immer unter Druck. Er weiß, um was es geht. Er muss Leistung bringen. Wir reden ja offen darüber!", meinte der Südtiroler im Gespräch mit RTL/ntv.

Schumacher im Flieger in guter Stimmung

Schumacher selbst versuchte jüngst in Singapur und Suzuka, möglichst gelassen mit dieser Zerreißprobe umzugehen. Spätestens nach den glanzlosen Plätzen 13 und 17 aus den letzten beiden Rennen ist aber klar: Bleibt Mick auch in der Schlussphase in den USA, Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi ohne eine Top-Ten-Platzierung, war es das für ihn beim US-Team von Eigentümer Gene Haas.

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Günther Steiner gibt derweil zu verstehen, dass Schumacher seine derzeitig vage Zukunftsfrage als positive Chance begreifen muss: "Ein Heimvorteil ist immer ein Vorteil. Er sitzt im Auto. Andere können es nicht beweisen, wie gut sie sind. Er kann es. Es liegt auch in seinen Händen und Füßen, zu beweisen, was er kann. Logischerweise ist das Druck. Druck ist ja nichts Schlechtes. Weil man eine Möglichkeit mit dem Druck bekommt."

Vor dem Großen Preis der USA, der am kommenden Sonntag (ab 21 Uhr deutscher Zeit live im RTL.de-Ticker) im texanischen Austin ausgefahren wird, zeigte sich Steiner zuversichtlich, dass Schumacher diese pikante Konstellation zu handeln weiß: "Ich denke, er kann damit umgehen. Wir waren nach Japan im selben Flieger zurück. Er war ziemlich guter Stimmung. Er weiß, um was es geht. Er ist ja in einer Rennfahrerfamilie aufgewachsen. Es ist Teil seines Jobs." (fgö/sport.de/msc)